Dabei half die Stabilisierung an der Wall Street auf dem tiefsten Niveau seit Juni. Stephen Innes von SPI Asset Management machte vor allem gesunkene Ölpreise und wieder etwas niedrigere Renditen bei Staatsanleihen als Gründe für die Erleichterung aus.

Im Dax komme nach dem Ausverkauf zum Wochenstart und der jüngsten Stabilisierung nun der 15 500er-Marke wieder eine besondere Bedeutung zu, schrieb Jochen Stanzl, Marktanalyst beim Handelshaus CMC Markets. Ein Sprung darüber wäre ein Zeichen dafür, dass die Bullen wieder die Oberhand gewinnen, und damit auch der Schlüssel für eine positive Stimmung in der kommenden Handelswoche. Scheitert dies, bliebe die Unsicherheit und Anleger müssten ihre Positionen erst einmal neu bewerten. Derzeit ist weiterhin unklar, ob und wie stark die Notenbanken die Zinsen noch anheben müssen, um der Inflation Herr zu werden.

Mit Blick auf die Einzelwerte dürften die Aktien der Commerzbank zum Wochenschluss zu den Gewinnern zählen. Das Finanzinstitut setzt sich für die nächsten Jahre ehrgeizigere Ziele und will ihre Anteilseigner stärker am Unternehmenserfolg beteiligen. Auf der Handelsplattform Tradegate notierten die Papiere zwei Prozent über dem Xetra-Schluss vom Donnerstag.

Die mittelfristige Kapitalausschüttungspolitik der Commerzbank impliziere eine attraktive Rendite, Analyst Kian Abouhossein von US-Bank JPMorgan. Doch die entsprechenden Erwartungen der Anleger seien schon vergleichsweise hoch.

Auch die Aktien von Adidas und Puma zogen auf Tradegate deutlich an. Hier trieben positiv aufgenommene Geschäftszahlen des US-Wettbewerbers Nike die Kurse an.

Bei der Stahlsparte des Industriekonzerns Thyssenkrupp könnte einem Pressebericht zufolge bald der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky einsteigen. Vertreter des Industriekonzerns führten mit diesem vertiefte Gespräche, berichtete das «Handelsblatt» in seiner Freitagausgabe unter Berufung auf mehrere mit den Vorgängen vertraute Personen. Die Anteilsscheine von Thyssenkrupp waren daraufhin bereits kurz vor Handelsschluss am Donnerstag deutlich angesprungen. Am Freitag nun gaben die Papiere auf Tradegate leicht nach.

Ansonsten stehen die Anteilsscheine Synlab mit einem Übernahmeangebot im Fokus. Ephios Luxembourg, eine dem Grossaktionär Cinven zuzurechnende Holdinggesellschaft, bietet 10 Euro je Aktie des Laborspezialisten. Eine solche Offerte steht seit März bereits im Raum./la/tih

(AWP)