Der Dax hatte nach dem schwachen Wochenauftakt am Dienstag zunächst wieder den Weg nach oben gefunden. Doch dann zogen ihn Berichte über einen drohenden iranischen Raketenangriff auf Israel, die sich am frühen Abend bewahrheiteten, ins Minus. Nun droht Israel mit Vergeltung.

«Mit der Eskalation des Konfliktes im Nahen Osten ist die Unsicherheit an den Börsen zurück», kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Dies zeigten auch die anziehenden Volatilitätsindizes und die steigenden Ölpreise. Dennoch halte sich der Dax über der Marke von 19.000 Punkten, betonte der Experte. Spannend werde nun, ob die politische Lage zu weiteren Gewinnmitnahmen führe. Altmann sieht bei 19.000 Punkten die erste wichtige Unterstützung. Darunter sollten die 50- und 100-Tage-Durchschnittslinien dem Index Halt geben.

Ein neuer Dax-Rekord ist laut Charttechniker Martin Utschneider vom Finanzinformationsdienstleister Finanzethos vorerst vom Tisch. Die bisherige Bestmarke bei knapp 19.492 Punkten stammt vom Freitag. Für Utschneider ist eine «kurzfristige Konsolidierungstendenz» erkennbar, wenngleich sich der Leitindex weiter im übergeordneten Aufwärtstrend befinde. Die jüngste Euphorie habe sich gelegt, doch mit Panik am Markt rechne er nicht.

Am deutschen Aktienmarkt stehen zur Wochenmitte die Aktien der Sportartikelhersteller Adidas und Puma im Fokus. Bei Börsianern gingen die Meinungen zu den Auswirkungen der gestrichenen Jahresprognose von Nike auseinander. Der US-Konkurrent berichtete zudem für das dritte Quartal einen deutlichen Umsatzrückgang und verschob einen Investorentag. Vorbörslich gerieten Adidas und Puma zunächst etwas unter Druck.

Dagegen profitierten Rüstungstitel wie Rheinmetall und Hensoldt weiter von der angespannten Lage im Nahen Osten. Branchenkollege Renk steht indes mit der Kreise-Meldung im Fokus, dass Hauptaktionär Triton einen grossen Teil seines Pakets zu Geld macht. Die von der Fondsgesellschaft kontrollierte Firma Rebecca Bidco biete Aktien für 385 Millionen Euro an, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf ihr vorliegende Dokumente. Der Preis dürfte bei 21,00 je Stück liegen. Damit würden etwa 18,3 Millionen Papiere den Eigentümer wechseln.

Die Titel von Grenke zogen vorbörslich schon etwas an. Der Leasingspezialist konnte im dritten Quartal sein Neugeschäft deutlich ausweiten und sieht sich auf Kurs für das Jahresziel. Zudem hat er wie angekündigt rund 2,3 Millionen eigene Aktien zurückgekauft./gl/jha/

(AWP)