Bereits an der Wall Street hatten sich die Indizes am Freitagabend kräftig erholt. Der Dow Jones Industrial hielt - wenn auch nach dem Eklat zwischen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj mit Mühe - seine 100-Tage-Linie im Chart. Der S&P 500 schaffte es wieder darüber. Diesen positiven Trend nahmen am Morgen die Börsen in Asien auf. Das Eurozonen-Leitbarometer EuroStoxx 50 wird zum Wochenstart 0,2 Prozent höher erwartet.

US-Präsident Trump und sein Vize J.D. Vance hatten den ukrainischen Präsidenten Selenskyj vor der Weltöffentlichkeit mit schweren Vorwürfen überzogen. Die Gespräche wurden abgebrochen, Selenskyj verliess das Weisse Haus vorzeitig. Laut US-Finanzminister Scott Bessent ist damit auch ein geplantes Wirtschaftsabkommen zwischen den USA und der Ukraine vorerst vom Tisch. Europa hatte sich bei einem Gipfel in London am Wochenende dagegen demonstrativ hinter Selenskyj gestellt.

Aus China kommen zum Wochenstart positive Konjunkturdaten: Die Stimmung in den grossen und staatlich dominierten chinesischen Industriebetrieben hat sich im Februar trotz der Handelsstreitigkeiten mit den USA überraschend aufgehellt. Berichten zufolge will China Stützungsimpulse setzen, um trotz der US-Zöllerhöhung sein Wachstumsziel zu untermauern. Zudem drohte man den USA mit Gegenmassnahmen. Derweil ist es laut Marktexperte Stephen Innes von SPI Asset Managers aus Investorensicht nur noch eine Frage der Zeit, wann die US-Notenbank die Zinsen senken wird.

Grund sei die schwächelnde US-Wirtschaft. Umso mehr im Fokus steht am Freitag der US-Arbeitsmarktbericht. Zwar entwickele sich der US-Jobmarkt aktuell robust, schrieb Kapitalmarktexperte Stephan Greiner von der Vermögensverwaltungsgesellschaft B&K. Allerdings zeigten Wirtschaft und Konsumenten in den USA nach der anfänglichen Trump-Euphorie zuletzt erste Ermüdungserscheinungen, was für Zinssenkungen spräche.

Derweil gehen die Diskussionen um ein Sondervermögen für die deutsche Bundeswehr weiter - was die Kursrally im Rüstungssektor befeuern dürfte. Die Analysten der US-Bank JPMorgan erhöhten zudem ihr Kursziel für Rheinmetall von 800 auf 1200 Euro. Seit Jahresbeginn hat das Papier schon fast zwei Drittel zugelegt. Auf der Handelsplattform Tradegate schnellte Rheinmetall im Vergleich zum Xetra-Schluss weitere 22 Prozent nach oben. JPMorgan erhöhte ausserdem auch die Kurszeile für Hensoldt und Renk , beide Aktien stiegen vorbörslich ebenfalls stark an./niw/mis

(AWP)