In der Vorwoche hatten die Wirtschafts- und Immobilienprobleme Chinas und Bedenken, dass die US-Notenbank Fed den Leitzins doch noch weiter anheben könnte, den Dax belastet. Dabei war der deutsche Leitindex zeitweise unter 15 500 Punkte gerutscht, konnte sich dann aber über dem Tief von Anfang Juli fangen. Sollte der Dax diese Umkehr am Montag bestätigen, würde sich das kurzfristige Bild erst einmal wieder verbessern, erklärte Marktexperte Christoph Geyer. Doch die Lage dürfte "weiter angespannt bleiben".
Im Fokus stehen am Montag Konjunkturmassnahmen in China. Dort senkten Banken zwar den Referenzzins für Einjahreskredite, allerdings weniger als erwartet. Und: Die Fünfjahresrate, eine Referenz für Immobiliendarlehen, beliessen sie unverändert, während Experten eine Senkung erwartet hatten. Chinas Börsen fielen denn auch zum Wochenstart. Allerdings stemmte sich der japanische Leitindex Nikkei-225 mit leichten Gewinnen gegen den schwachen China-Trend.
Ansonsten schauen die Anleger bereits gespannt auf das Notenbanktreffen in Jackson Hole, das ab Donnerstag im US-Bundesstaat Wyoming stattfindet. "Die Akteure an den Finanzmärkten warten auf klare Signale zur weiteren Entwicklung der Geldpolitik", schreibt die Helaba. Nach wie vor sei die Mehrheit der Marktteilnehmer davon überzeugt, dass die bisherigen Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed ausreichen.
Unternehmensseitig war die Nachrichtenlage ruhig. Covestro könnte in den Fokus rücken, weil der Kunststoffkonzern nach monatelanger Suche einen Nachfolger für den Ende August scheidenden Finanzchef Thomas Toepfer präsentiert hat. Christian Baier, der die Finanzen des Grosshändlers Metro leitet, soll ab dem 1. Oktober übernehmen. Im September wird Covestro-Chef Markus Steilemann übergangsweise auch das Finanzressort führen.
Einen Blick wert sein könnte im Tagesverlauf die Aktie von Borussia Dortmund , die zuletzt wieder in den SDax zurückgekehrt ist. Nach einer schwierigen Zeit in der Corona-Pandemie stellt der Fussball-Bundesligist am späten Vormittag seine vorläufigen Zahlen vor. Nach hohen Verlusten in den beiden Vorjahren hatte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke für das Ende Juni beendete Geschäftsjahr 2022/2023 wieder Gewinne versprochen. In die Bundesliga-Saison war der Verein mit einem knappen Sieg gegen Köln gestartet./tih/jha/