Israels Militär hat in der Nacht iranische Atomanlagen angegriffen. Am Donnerstag hatte es bereits Hinweise auf eine bevorstehende Gefahr in Form des Abzugs von US-Botschaftspersonal aus dem Nachbarland Irak gegeben. Insgesamt sei die Gefahr eines Kriegs im Nahen Osten jedoch das am meisten unterbewertete Risiko gewesen - bis heute, kommentierte der Marktexperte Stephen Innes von SPI Asset Management.
Im Zuge des israelischen Grossangriffs im Iran ist nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) eine der wichtigsten iranischen Atomanlagen zum Ziel geworden. Zudem wurde bei einer Attacke auf das Hauptquartier des Oberkommandos der Revolutionsgarden deren Kommandeur getötet.
«Die Börsen zeigen die typische Unsicherheitsreaktion», schrieb Thomas Altmann, Portfolio-Manager beim Vermögensverwalter QC Partners. So würden riskantere Anlageklassen wie Aktien verkauft, sichere Häfen wie Staatsanleihen und Gold gekauft. Gleichzeitig steige der Ölpreis deutlich an. «Im Moment ist jede Menge Unsicherheit im Markt», so Altmann.
Rüstungsaktien legten vor dem Hintergrund der geopolitisch fragilen Lage im Nahen Osten zu. Sie setzten ihre Erholung vom Vortag fort, nachdem sie an den Tagen davor auf Konsolidierungskurs gewesen waren. Rheinmetall gewannen auf Tradegate vorbörslich rund 1 Prozent zum Xetra-Schluss.
Weiter unter Druck standen Papiere aus dem Reise- und Luftfahrtbereich - wegen der Einschränkungen im Reiseverkehr durch den kriegerischen Konflikt im Nahen Osten und der steigenden Ölpreise. Lufthansa verloren auf Tradegate 5,5 Prozent zum Xetra-Schluss. Tui notierten 3 Prozent schwächer nach einem bereits am Vortag verbuchten Verlust von 9 Prozent.
Gewinnmitnahmen nach einer starken Woche zeichnen sich unterdessen bei Heidelberger Druck ab. Auf Tradegate rutschte der Kurs um 5 Prozent ab.
Im Dax waren die Titel des Chipherstellers Infineon mit einem Abschlag von mehr als 5 Prozent zum Xetra-Schluss vorbörslich am schwächsten./ajx/jha/
(AWP)