Die Anleger schauen gespannt nach Genf. Dort wollen die Aussenminister von Deutschland, Frankreich und Grossbritannien mit ihrem Kollegen aus Teheran über das iranische Atomprogramm verhandeln. Vor dem Hintergrund eines möglichen Eingreifens der USA an der Seite Israels in den Krieg mit dem Iran ist es ein Ziel der europäischen Minister, den Iran zum Einlenken bei seinen Atomvorhaben zu bewegen.
Der unmittelbare Kriegseintritt der USA scheint derweil nicht mehr ganz so wahrscheinlich. Das Weisse Haus sieht immer noch «beträchtliche Chance» für Verhandlungen mit dem Iran. US-Präsident Donald Trump will laut seiner Sprecherin die Entwicklung abwarten und innerhalb der nächsten zwei Wochen über einen möglichen militärischen Schritt entscheiden.
An diesem Freitag ist wieder grosser Verfallstag: An diesem Tag laufen Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen aus. Vom «grossen Verfall» oder auch «vierfachen Verfall» sprechen Börsianer, wenn Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien am selben Tag verfallen. Stärkere Kursausschläge an solchen Tagen gibt es vor allem bei Aktien-Schwergewichten in den entsprechenden Indizes.
Thomas Altmann, Leiter Portfoliomanagement bei QC Partners, verwies darauf, dass die Volatilität im Dax zuletzt stark gestiegen ist. Dies zeige, welche grosse Unsicherheit die Börsen aktuell beherrsche. Insofern hätten sich viele Anleger mit sogenannten Put-Optionen gegen Kursverluste abgesichert. Viele dieser Instrumente liefen aber an diesem Freitag aus. Damit verliere der Dax einen grossen Teil seines Sicherheitsnetzes.
Unter den Einzelwerten notierten die Aktien von Wacker Chemie auf der Plattform Tradegate knapp ein Prozent unter dem Xetra-Schlusskurs vom Donnerstag. Die Deutsche Bank hatte ihre Kaufempfehlung für die Papiere gestrichen.
Der Elektrolysespezialist Thyssenkrupp Nucera übernimmt wesentliche Technologie-Teile vom kriselnden dänischen Unternehmen Green Hydrogen Systems . Thyssenkrupp Nucera gewann auf Tradegate fast ein Prozent./la/jha/
(AWP)