In den USA wird ein Ende des Teilstillstands der Regierungsgeschäfte (Shutdown), auf das die Anleger bereits tags zuvor gesetzt hatten, immer wahrscheinlicher. Die Mehrheit des US-Senats hat einen Übergangshaushalt beschlossen. Für ein Inkrafttreten fehlen nun noch die Zustimmung durch das Repräsentantenhaus sowie anschliessend die Unterschrift von Präsident Donald Trump.

Die wichtigsten US-Indizes hatten ihre Gewinne am Montag nach dem europäischen Handelsende ausgebaut und steuern wieder auf ihre Rekorde von Ende Oktober zu. Der Dax hat seit Anfang des Vormonats keinen neuen Höchststand mehr geschafft.

Am Dienstag könnte dem Dax zunächst der Anstieg über die 100-Tage-Durchschnittslinie gelingen, an der die Erholung tags zuvor abgeebbt war. Sie findet bei Börsianern als Indikator für die mittel- bis längerfristige Entwicklung Beachtung. Aktuell liegt sie mit 24.023 Punkten exakt am Vortageshoch. Thomas Altmann, Analyst beim Vermögensverwalter QC Partners, merkte an, dass für ein nachhaltiges Überspringen der 24.000 Punkte überzeugte und vor allem langfristig orientierte Käufer nötig seien. «Zuletzt kamen die Käufer vor allem bei fallenden Kursen in den Markt.»

In der Berichtssaison geht es weiter mit Quartalszahlen der Munich Re und der Porsche Holding aus dem Dax sowie weiteren Bilanzen von Unternehmen aus dem MDax und SDax . Dem Rückversicherer Munich Re gelang nach einem äusserst katastrophenarmen Sommer ein Gewinnsprung im dritten Quartal. Der Aktienkurs gab jedoch auf Tradegate um 1,4 Prozent nach zum Xetra-Schluss.

Den zuletzt sehr schwachen Aktien von Ionos winkt am Dienstag eine klare Erholung. Der zu United Internet gehörende Internetdienstleister will sich auf die Kerngeschäftsfelder mit Produkten rund um Internetauftritte und Cloud-Angebote fokussieren. Den Werbebereich Adtech will man daher verkaufen. Dies wird an der Börse honoriert: Die Ionos-Aktien kletterten vorbörslich auf Tradegate um 12 Prozent über ihren Xetra-Schluss.

TAG Immobilien profitierte in den ersten neun Monaten des Jahres von einer weiterhin hohen Nachfrage nach Wohnraum. Für das laufende Jahr wird der Immobilienkonzern optimistischer und rechnet für das kommende Jahr mit einem noch höheren operativen Gewinn. Auf Tradegate zogen die Anteilsscheine im vorbörslichen Handel um 3,5 Prozent im Vergleich mit dem Xetra-Schluss an.

Das Analysehaus Jefferies stufte die Aktien von Evonik von «Hold» auf «Underperform» ab. Analyst Chris Counihan kappte seine operativen Schätzungen für das operative Ergebnis des Spezialchemiekonzerns und ist deutlich skeptischer als der Konsens. Auf Tradegate ging es für Evonik um 2,4 Prozent bergab.

Redcare Pharmacy waren vorbörslich auffällig mit plus 6,3 Prozent auf Tradegate. Die UBS gab ihre Verkaufsempfehlung auf und votiert mit «Neutral». Bei der Online-Apothekenkette gibt es Veränderungen im Vorstand: Hendrik Krampe soll mit Wirkung zum 1. Dezember Finanzvorstand werden.

Die Papiere von Medios stiegen um 8,2 Prozent. Florierende Arzneimittelverkäufe und ein starkes internationales Geschäft hatten das Spezialpharmaunternehmen im dritten Quartal angetrieben. Die Prognose bestätigte Medios./ajx/mis

(AWP)