China und die USA seien zu einer vorläufigen Einigung gelangt, hatte Li Chenggang, Vize-Sekretär im chinesischen Handelsministerium, am Sonntag nach Gesprächen mit der US-Seite gesagt. Diese müsse nun auf beiden Seiten «ein internes Genehmigungsverfahren durchlaufen». Konkrete Angaben zu den Inhalten machte China zunächst nicht. Auch US-Finanzminister Scott Bessent sprach von positiven Verhandlungen in Kuala Lumpur, die Vorlauf für das Treffen von US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping am Donnerstag in Südkorea sind.

«Die am Wochenende verlauteten Signale waren äusserst positiv», kommentierte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Ein Handelsabkommen werde jetzt schon in die Kurse eingepreist. In Asien feierten die Anleger die Neuigkeiten am Montag mit einer Kursrally. Der japanische Leitindex Nikkei-225 stieg erstmals über die Marke von 50.000 Punkten.

Neben dem Dauerthema Geopolitik steht der Dax vor einer spannenden Börsenwoche, die geprägt sein wird von Notenbank-Entscheiden und der Berichtssaison auf beiden Seiten des Atlantiks. Am Montag dürfte es aber noch recht ruhig sein: Im Blick steht am Morgen mit dem Ifo-Geschäftsklimaindex ein wichtiger deutscher Konjunkturindikator.

Am Aktienmarkt schauen die Marktteilnehmer auf Porsche AG . Beim Sportwagenbauer zehrten die Milliardenkosten für die Verbrenner-Verlängerung den Gewinn in den ersten drei Quartalen des Jahres fast vollständig auf. Die Aktien bewegten sich vorbörslich auf Tradegate im Vergleich mit dem Xetra-Schluss leicht nach oben.

Bayer erhielt in den USA die Zulassung für sein Menopause-Mittel Elinzanetant. Die Bayer-Papiere notierten am Montag vorbörslich auf Tradegate zum Xetra-Schluss moderat höher. Die Nachricht sei keine allzu grosse Überraschung, hiess es am Markt.

Bei Gerresheimer erhärtete sich derweil der Verdacht, gegen Rechnungslegungsvorschriften verstossen zu haben, teilweise. Nachdem die Finanzaufsicht Bafin im September eine Prüfung problematischer Buchungen im Konzernabschluss 2024 eingeleitet hatte, gab der Verpackungsspezialist das Ergebnis einer Untersuchung einer von ihm beauftragten Kanzlei bekannt. Dabei geht es im Vergleich zum Konzernumsatz aber nur um eine sehr kleine Summe. Die Titel reagierten vorbörslich auf Tradegate mit plus 1,8 Prozent gegenüber dem Xetra-Schluss. Die Problematik hätten die Kursverluste der vergangenen Woche bereits eingepreist, sagten Börsianer.

Fortschritte in einer Partnerschaft mit dem US-Pharmakonzern Bristol Myers Squibb bescherten den Papieren des Hamburger Wirkstoffforschers Evotec vorbörslich deutliche Kursgewinne.

Deutliche Kursverluste gab es dagegen für Nordex . Mit Santander senkte eine weitere Bank den Daumen für die gut gelaufenen Anteile des Windkraftkonzerns und votiert nun mit «Neutral»./ajx/mis

(AWP)