Bereits tags zuvor war der Dax knapp über der 50- und auch der 100-Tage-Durchschnittslinie auf der Stelle getreten und damit aus der Handelsspanne vom Freitag nicht heraus gekommen. Diese charttechnischen Linien gelten als Barometer für den mittel- und längerfristigen Trend. In den zwei Wochen davor hatte er sich allerdings wieder deutlich von seinem Zwischentief erholt.
Das Jahr ist somit bisher für den deutschen Leitindex gut verlaufen. Aktuell liegt er rund 21 Prozent im Plus, sodass kaum jemand noch grosse Risiken eingehen will.
Da zudem zuletzt wieder fest mit einer Zinssenkung gerechnet wurde, gilt ein solcher Schritt inzwischen als eingepreist. Marktstratege Mislav Matejka von JPMorgan warnte daher vor zu hohen Erwartungen. Die Börsen befänden sich wieder in Sichtweite ihrer Rekordhöhen, weshalb Gewinnmitnahmen für den einen oder anderen eine Option sein könnten.
Unter den Einzelwerten dürfte Thyssenkrupp im MDax mit Aussagen zum neuen Geschäftsjahr im Blick stehen. Der Industriekonzern, der wegen einer schwachen Nachfrage und niedrigerer Preise kürzlich seine Prognose für das Ende September abgeschlossene Geschäftsjahr 2024/25 gesenkt hatte, äusserte sich am Morgen für das neue Jahr. Die kürzlich auf den Weg gebrachte Sanierung der kriselnden Stahlsparte wird Thyssenkrupp millionenschwere Verluste einbrocken. Weil dafür hohe Rückstellungen gebildet werden müssten, dürfte 2025/26 unter dem Strich ein Fehlbetrag von 400 bis 800 Millionen Euro auflaufen, hiess es. Die Aktie büsste auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss knapp fünf Prozent ein.
Abwärts ging es vorbörslich zudem für die im SDax notierten Aktien von Evotec und den Jost Werken. Die Beteiligungsholding des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk will laut Kreisen ihren Anteil am Wirkstoffforscher Evotec senken. Bis zu 9,4 Millionen Papiere sollen verkauft werden, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montagabend unter Berufung auf von ihr eingesehene Unterlagen berichtete. Das sind rund 5 Prozent des Grundkapitals. Die Evotec-Aktie fiel vorbörslich auf Tradegate um vier Prozent.
Beim Nutzfahrzeugzulieferer Jost Werke steigt die Peter Möhrle Holding aus. Die Grossaktionärin platzierte in einem beschleunigten Auktionsverfahren 1,5 Millionen Aktien und damit 10,1 Prozent des Grundkapitals zu 48,50 Euro das Stück. Die Jost-Aktie sackte zuletzt um rund fünf Prozent ab.
Aufmerksamkeit dürfte zudem eine Umstufung durch die US-Bank Morgan Stanley auf sich ziehen. Diese senkte ihre Bewertung für das Papier des Kochboxen-Versenders Hellofresh auf «Underweight» mit einem Kursziel von 5,50 Euro. Der Anteilsschein des MDax-Unternehmens gab vorbörslich um vier Prozent nach./ck/stk
(AWP)
