Der X-Dax signalisiert für den deutschen Leitindex Dax rund eine Stunde vor dem Handelsstart ein Plus von 0,6 Prozent auf 24.515 Punkte. Das vor rund einem Monat erreichte Rekordhoch von 24.639 Punkten rückt näher, auch wenn es um die 24.500-Punkte-Marke herum technische Widerstände gibt. Der EuroStoxx 50 , der Leitindex der Euroregion, wird am Freitag 0,5 Prozent höher erwartet.

Die Erwartungen der Akteure an den Finanzmärkten sind hoch, auch wenn Trump sich in der Vermittlerrolle sieht und das Treffen als eine Art Vorstufe für ein potenzielles zweites Treffen darstellt. Gleichwohl: Eine einzige beiläufige Bemerkung am Rande der Gespräche und schon könnten deutliche Kursbewegungen an den Börsen folgen, erwartet Analyst Stephen Innes vom Vermögensverwalter SPI Asset Management. Fortschritte in Richtung eines Waffenstillstands könnten allerdings zugleich das Thema Wiederaufbau der Ukraine stärker als Anlegerthema in den Fokus rücken.

Vor der geopolitischen Weichenstellung im Ukraine-Krieg aber gehen die Blicke erst einmal in Richtung einzelner Unternehmensmeldungen hierzulande und am Nachmittag dann zu zahlreichen US-Konjunkturdaten. Neben Einfuhrpreisen und Einzelhandelsumsätzen stehen die Industrieproduktion sowie das Konsumklima der Universität Michigan auf der Agenda. Vor allem eine erwartete gute Umsatzentwicklung im Einzelhandel dürfte laut den Experten der Helaba «die bereits ambitionierten Zinssenkungserwartungen bezüglich der Fed tendenziell dämpfen».

Nach einer Flut von Quartalsberichten in den vorangegangenen Tagen ist es unternehmensseitig recht ruhig. Aus dem Nebenwerte-Index SDax legten der Einkaufszentren-Investor Deutsche Euroshop und die Verve Group ihre Zahlenwerke vor und machten Aussagen zum weiteren Geschäftsverlauf.

Wie die Deutsche Euroshop mitteilte, steigerte sie ihren Gewinn im ersten Halbjahr kräftig. Durch gestiegene Vertragsmieten fiel das Bewertungsergebnis deutlich besser aus. Die Jahresziele wurden bestätigt. Auf der Handelsplattform Tradegate zeigte sich die Aktie im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs prozentual unverändert.

Dagegen sackte das Papier von Verve vorbörslich um 13,4 Prozent ab, was den tiefsten Stand seit rund einem Jahr bedeuten würde. Der schwedische Spezialist für digitale Werbung und Spieleentwicklung senkte seine Jahresprognosen. Sowohl die Zielspanne für den Nettoumsatz des laufenden Jahres als auch die für das bereinigte Ebitda (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) wurden deutlich gekappt. Das Unternehmen, das erst kürzlich in den Nebenwerte-Index aufgenommen wurde, begründete dies mit technischen Problemen und ungünstigen Wechselkursen./ck/jha/

(AWP)