Für den MDax der mittelgrossen Unternehmen ging es um 0,72 Prozent auf 24 016,84 Zähler hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,8 Prozent.
In China hatte sich die Stimmung in dortigen grossen und staatlichen Industriebetrieben im Oktober eingetrübt. Dies hatte den Dax am Dienstag zunächst etwas gebremst. Die Daten zeigten, dass die Erholung in China fragil sei, schrieben die Volkswirte der Commerzbank. «Vermutlich werden die Appelle an die Politik zunehmen, die Wirtschaft zu stimulieren.»
Positive Signale gab es indes aus der Eurozone, wo sich die Inflation im Oktober deutlicher abschwächte als von Analysten erwartet. Die fallenden Inflationsraten seien ein Schlüssel für ein künftig wieder höheres Wachstum im Euroraum, erläuterte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. «Eine sich normalisierende Teuerungsentwicklung ist eine notwendige Bedingung für einen konjunkturellen Trendwechsel.»
Die Inflationsdaten halfen Aktien von Immobilienwerten, sich zu stabilisieren. Vonovia gewannen im Dax 2,8 Prozent, LEG im MDax 4,5 Prozent und Aroundtown im SDax 7,7 Prozent.
Der Chemiekonzern BASF erlitt wegen der Öl- und Gastochter Wintershall einen Quartalsverlust und wurde zudem für 2023 vorsichtiger. Die Papiere legten dennoch um 4,7 Prozent zu. Der vorsichtigere Jahresausblick sei ein offenes Geheimnis gewesen, sagten Händler. Die Kosten will BASF in den kommenden Jahren zudem noch stärker eindampfen als zuvor geplant.
Der Diagnostikspezialist Qiagen sieht sich unterdessen nach einem überraschend guten Quartal in der Spur zu seinen im Sommer gesenkten Jahreszielen. Die Anteile gewannen 3,5 Prozent. An der Dax-Spitze setzten sich die Aktien des Laborausstatters Sartorius mit plus 6,5 Prozent von mehrjährigen Tiefständen ab. Börsianer verwiesen hierzu auf positive Signale des US-Kooperationspartners Repligen anlässlich eines Quartalsberichts.
Die Aktien von Klöckner & Co trotzten einer Gewinnwarnung mit plus 4,5 Prozent. Nachdem die Papiere des Stahlhändlers tags zuvor auf das tiefste Niveau seit November 2020 gefallen waren, erholten sie sich nun um 4,2 Prozent. Die gekappten Ziele für das operative Ergebnis 2023 seien angesichts der Nachfrageschwäche gerade in Europa und der negativen Preisspirale keine Überraschung, sagte ein Marktteilnehmer.
Der Euro kostete am Nachmittag 1,0616 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,0605 (Freitag: 1,0541) Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,79 Prozent am Vortag auf 2,76 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,11 Prozent auf 123,80 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,34 Prozent auf 128,18 Punkte./ajx/mis
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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