Was die Regierungskrise in Frankreich betreffe, dürfte das Thema unter dem Strich für die Märkte erst einmal «abgehakt sein, auch wenn strukturelle Unsicherheiten bestehen bleiben», gibt Emden sich zuversichtlich. Im hoch verschuldeten Nachbarland stehen an diesem Tag die nächsten Misstrauensvoten auf der Agenda. Das erste hat Premierminister Sebastien Lecornu überstanden.

Zur Mittagszeit steig der deutsche Leitindex um 0,1 Prozent auf 24.215 Zähler. Der MDax mit den mittelgrossen Unternehmen gewann 0,7 Prozent auf 29.995 Punkte.

«Gegen ein weiteres Absacken kämpft der Dax bislang erfolgreich an», konstatierte Analyst Martin Utschneider vom Broker Robomarkets mit Blick auf die Charttechnik. Ein wichtiger Schritt sei dabei, dass die Marke von 24.162 Zählern am Vortag letztlich gehalten habe. «Hier befindet sich das 'Gap' vom 02. Oktober», also das Niveau, von dem aus es dem Börsenbarometer gelungen war, bis auf das Rekordhoch von 24.771 Punkte zu klettern. Solange sich daran nichts ändere, bleibt der Weg nach oben, auch über die bisherige Bestmarke hinaus, laut Utschneider offen.

Unter den Einzelwerten rückten im Dax erneut Merck in den Blick und büssten nach anfänglichen Gewinnen 3,0 Prozent ein. Zwar sieht sich der Darmstädter Spezialchemie- und Pharmakonzern nach dem jüngsten Konzernumbau für weiteres Wachstum auf mittlere Sicht gut aufgestellt, dem Markt missfielen jedoch die Aussagen für 2026.

Im MDax legten Sartorius an der Index-Spitze um 10,0 Prozent zu. Nach einem guten Abschneiden im dritten Quartal hob der Labor- und Pharmazulieferer seine Umsatzprognose für das laufende Jahr leicht an und präzisierte das Ziel für die operative Marge.

Dort stiegen ausserdem die Papiere von Flatexdegiro um 5,3 Prozent. Der Online-Broker rechnet mit mehr Umsatz und Gewinn im laufenden Jahr als zuvor. Fortgesetzt starkes Wachstum und eine erfolgreiche Kostenkontrolle dürften den neuen Prognosen entsprechend zu einem Umsatzanstieg im Vergleich zum Vorjahr um 10 bis 15 Prozent führen und zu einem Zuwachs beim Konzernergebnis um 34 bis 43 Prozent.

Optimistischer blickt auch der Medizin- und Sicherheitstechnikhersteller Drägerwerk auf das Gesamtjahr, was der Aktie ein Kursplus von 12 Prozent im SDax bescherte. Umsatz und Ebit-Marge (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) dürften sich 2025 aufgrund einer sehr guten Geschäftsentwicklung und weiterhin hoher Auftragseingänge eher in der oberen Hälfte der Spanne bewegen./ck/jha/

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

(AWP)