Zur Mittagszeit stieg das deutsche Börsenbarometer um 0,60 Prozent auf 15 758,90 Punkte. Seit Wochen schon ist er wie gefangen im Bereich zwischen rund 15 500 bis etwa 16 000 Punkten, und laut Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, ist zu befürchten, dass die Lethargie auch nach den Ergebnissen der US-Notenbank-Sitzung andauern wird.

Unter Volkswirten und Marktteilnehmern herrscht inzwischen grosse Einigkeit darüber, dass die Fed die Zinsen nicht weiter anheben wird. Für Unsicherheit indes sorgt der ungewisse geldpolitische Ausblick. Ist das Zinsplateau erreicht oder wird es künftig weitere Anhebungen geben, lautet die zentrale Frage.

Der MDax gewann zur Mittagszeit 0,90 Prozent auf 27 147,41 Zähler. Europaweit wurden ebenfalls Erholungsgewinne verbucht.

Unter den Einzelwerten galt die Aufmerksamkeit unter anderem der Talanx -Aktie, die im Index der mittelgrossen Unternehmen als Schlusslicht 8,0 Prozent einbüsste. Der Versicherer erwischte die Anleger mit einer Kapitalerhöhung kalt. Allerdings hatte das Papier erst am Vortag ein Rekord erreicht und im bisherigen Jahresverlauf - Stand jetzt - immer noch um fast 37 Prozent zugelegt.

Im Dax zählte das Papier der Talanx-Tochter Hannover Rück zu den Schlusslichtern mit minus 1,3 Prozent. Dagegen ging die Erholung der Commerzbank -Aktie weiter mit plus 1,3 Prozent. Finanzchefin Bettina Orlopp sagte während einer Finanzkonferenz, dass es im laufenden Jahr wegen der kräftig gestiegenen Zinsen einen noch etwas grösseren Zinsüberschuss als bislang in Aussicht gestellt geben dürfte.

Delivery Hero gewannen 5,1 Prozent und Fraport zogen sogar um knapp 7 Prozent hoch. Beide profitierten von positiven Analystenkommentaren. Analyst Christian Salis von Hauck Aufhäuser Investment Banking nahm die Bewertung der Aktie des Essenslieferanten mit «Buy» auf. Nach gedämpften Erwartungen zu Jahresbeginn seien nun wieder positive Nachrichten zu erwarten, schrieb er. Die Effizienzmassnahmen griffen und das Umsatzwachstum erhole sich seit dem zweiten Quartal.

Goldman Sachs äusserte sich indes über die Geschäftsaussichten des Flughafenbetreibers Fraport positiv, was den Papieren um mehr als 6 Prozent nach oben verhalt. Auch das Hugo-Boss-Papier legte nach einer Studie zu, aber um vergleichsweise moderate 1,9 Prozent. Das Analysehaus Jefferies hat sich in der Luxusgüterbranche neu aufgestellt und empfiehlt das Papier des Modeunternehmens nun zum Kauf.

Ausserhalb der grossen Indizes ging es für die Papiere von Knaus Tabbert um 8,3 Prozent nach oben, nachdem der Wohnwagenhersteller sein Margenziel nach oben geschraubt hat./ck/mis

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

(AWP)