Der deutsche Leitindex verlor am Nachmittag 0,52 auf 23.873 Zähler. Er bleibt damit auf Abstand zu seinem Rekordhoch aus der Vorwoche bei fast 24.326 Punkten. Die Experten von Index Radar sprachen von einer Konsolidierung nach der Mai-Party. Im Mai, dem meist der Ruf eines schlechten Monats für die Börse vorauseilt, hatte der Dax einen Zuwachs von 6,7 Prozent verbucht. Seit Jahresanfang beläuft sich das Plus auf ein Fünftel.
Ebenso stark hat sich im Jahr 2025 der MDax der mittelgrossen Werte entwickelt, der am Montag nach einem volatilen Vormittag zuletzt 0,28 Prozent gewann auf 30.681 Punkte. Hohe Kursaufschläge bei den Rüstungspapieren von Hensoldt und Renk stützen. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,7 Prozent nach unten.
Hensoldt und Renk erklommen ebenso wie im Dax Rheinmetall abermals Rekordhöhen, wenngleich das Plus für Rheinmetall zuletzt nur 0,8 Prozent betrug im Vergleich mit einem Kursgewinn von mehr als 12 Prozent für Hensoldt und 8,4 Prozent für Renk. Mit in der Spitze 1.944 Euro kamen Rheinmetall der Marke von 2.000 Euro näher.
Der anhaltende Ukraine-Krieg sorgt dafür, dass das Interesse am Rüstungssektor ungebrochen hoch ist. Im Blick stehen nun neue Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine. Für Hensoldt hatte die US-Bank JPMorgan zudem das Kursziel von 50 auf 110 Euro mehr als verdoppelt und liegt damit wieder über dem aktuellen Xetra-Niveau. Die Aussichten der kommenden fünf Jahre seien für den Rüstungselektronik-Hersteller ausserordentlich stark, hiess es.
Nach einer Senkung der Jahresziele und Kürzung der Dividende brachen die Aktien von Gerresheimer im MDax um gut ein Viertel ein. Selbst bei einem deutlich stärkeren zweiten Halbjahr sei die ursprüngliche Prognose für 2025 nicht mehr erreichbar, hiess es vom Spezialverpackungshersteller. Im Dax weiteten die Anteile des Pharma- und Laborzulieferers Sartorius ihre Freitagsverluste um 4,4 Prozent aus und haben mittlerweile die Hälfte der Kurserholung seit dem Zollschock von Anfang April wieder eingebüsst.
Deutsche Stahlwerte wie Thyssenkrupp , Salzgitter und Klöckner & Co schockten die angedrohten Stahlzölle letztlich kaum. Am Nachmittag verloren Thyssenkrupp nur noch 0,9 Prozent. Salzgitter notierten wie Klöckner & Co etwas höher. Der Stahlhändler kann von höheren Stahlpreisen in den USA profitieren.
Delivery Hero muss eine Strafe von gut 223 Millionen Euro zahlen, weil der Essenslieferdienst ein illegales Kartell mit dem Unternehmen Glovo gebildet hatte. Delivery Hero rechnete allerdings mit einer noch höheren Strafe. Die Kursreaktion blieb verhalten, per Saldo bewegte die Nachricht kaum. Glovo mit Hauptsitz in Spanien ist mittlerweile eine Tochter von Delivery Hero.
Im Nebenwertebereich hievte ein vom Finanzinvestor KKR aufgestocktes Übernahmeangebot für Datagroup die Aktien des IT-Dienstleisters nochmals etwas höher. Zuletzt kosteten Datagroup 57,30 Euro bei einem Plus von 2,7 Prozent./ajx/stk
(AWP)