Jüngst hatte sich der Dax zwar deutlich erholt, nachdem er von seinem Anfang des Monats bei 18 567 Punkten erreichten Rekordhoch zwischenzeitlich bis auf 17 626 Punkte abgesackt war. Im Bereich der 21-Tage-Durchschnittslinie war jedoch bereits am Vortag frischer Schwung ausgeblieben.
Der MDax der mittelgrossen Werte sank am Donnerstag um 0,2 Prozent auf 26 285 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Euroregion verlor 0,4 Prozent.
Das Handelsgeschehen wird geprägt von der Fahrt aufnehmenden Berichtssaison. Alleine die Anzahl deutscher Unternehmen, die Ergebnisse für das erste Quartal vorlegen, ist zweistellig. Dazu gehören aus dem Dax etwa BASF , die Deutsche Bank und Symrise . Letztere waren mit einem Abschlag von zeitweise 6 Prozent schwächster Dax-Wert. Erst an ihrer 200-Tage-Linie stoppte der Kursrutsch. Der Konkurrent Givaudan hatte die Messlatte mit seinen jüngsten Quartalszahlen hoch gelegt, so der Jefferies-Analyst Charles Bentley. Beim deutschen Duft- und Aromenhersteller hätten die Volumina enttäuscht.
Die Aktien der Deutschen Bank verloren zwischenzeitlich 2,6 Prozent. Die Frankfurter fuhren zwar trotz höherer Rückstellungen für mögliche Risiken zum Jahresauftakt höhere Gewinne ein und Konzernchef Christian Sewing sprach vom «besten Ergebnis seit 2013». Die Aktien waren aber zuvor bereits auf das höchste Niveau seit 2018 geklettert, auf dem die Luft nun etwas dünner wurde.
Die Anteilsscheine von BASF pendelten derweil um ihr Vortagesniveau und lagen zuletzt nur leicht im Minus. Der weltgrösste Chemiekonzern startete mit einem Umsatzrückgang in das neue Jahr. Analyst Chetan Udeshi von der US-Investmentbank JPMorgan zeigte sich allerdings in einer ersten Reaktion zufrieden. Die Leverkusener hätten die Erwartungen übertroffen - bei gutem Geschäftsmix.
Zweistellige Kursverluste gab es im MDax bei Befesa . Die Papiere des Recyclingspezialisten sanken mit zehn Prozent Minus auf das tiefste Niveau seit November, nachdem der Ausblick die Anleger enttäuscht hatte.
Um elf Prozent empor ging es derweil für Delivery Hero . Der Essenslieferdienst will dank Zusatzeinnahmen noch schneller wachsen als gedacht. Konzernchef Niklas Östberg betonte zudem die Strategie eines «profitablen Wachstums». Entsprechend greift der Manager weiter durch und macht mit unrentablen Geschäften kurzen Prozess. Auch Hellofresh zogen kräftig an. Verhaltene Nachfrage nach Kochboxen konnte mit dem Angebot an Fertigmahlzeiten ausgeglichen werden./ag/jha/
(AWP)