Zur Mittagszeit legte der deutsche Leitindex um 0,01 Prozent auf 18 369,22 Punkte zu. Der MDax stieg um 0,04 Prozent auf 27 068,31 Zähler. Europaweit sah es an den Börsen ähnlich aus. In den USA kündigt sich zugleich ein leicht freundlicher Handelsstart an.
Nach dem langen Osterwochenende war das deutsche Börsenbarometer am Dienstag zunächst bis auf ein Rekordhoch von 18 567 Zählern geklettert, bevor im Sog einer schwächeren Wall Street Gewinnmitnahmen eingesetzt hatten. Am Mittwoch folgte eine leichte Erholung, da sich die Inflation in der Eurozone im März überraschend stark abgeschwächt hatte und damit den Hoffnungen auf eine erste Leitzinssenkung im Juni frischen Auftrieb gab. In den USA indes, wo am Mittwoch mehrheitlich erneut starke Wirtschaftsdaten vorgelegt wurden, hatte Notenbank-Präsident Jerome Powell die abwartende Haltung der Fed ein weiteres Mal bekräftigt.
«Am Markt wird seit drei Monaten inzwischen über die Diskrepanz zwischen den Zinssenkungserwartungen und der wirtschaftlichen Realität diskutiert», sagte Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management. Sollte der US-Jobbericht am Freitag die Erwartungen übertreffen, insbesondere wenn er mit starken durchschnittlichen Stundenlöhnen einhergeht, «könnte dies für Aktien zur Stunde der Wahrheit werden.»
Im Dax zählten die Papiere von Siemens Energy zu den Favoriten mit plus 1,7 Prozent. Die im vergangenen Jahr schwer gebeutelten Aktien des Energietechnikunternehmens setzten ihre Erholung fort. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Plus bereits auf bald 50 Prozent.
Unternehmensseitig rückten zudem die Aktien der Online-Apotheke Redcare in den Blick, die im MDax um 1,4 Prozent stiegen. Im ersten Quartal wuchs deren Geschäft vor allem dank der Übernahme von MediService deutlich. Analyst Christian Salis von Hauck Aufhäuser Investment Banking sprach von «ordentlichen Eckzahlen» und hob dabei das nachhaltige, prozentual zweistellige Umsatzwachstum aus eigener Kraft hervor.
Im SDax setzten sich die Anteile von Compugroup mit plus 7,4 Prozent an die Index-Spitze. Analystin Laura Metayer von der US-Investmentbank Morgan Stanley hatte am Vorabend nach Börsenschluss die Software-Aktie auf «Overweight» hochgestuft. Sie sieht angesichts der geringen Bewertung der Aktie in deren Kauf eine «seltene Gelegenheit». Compugroup sei ein qualitativ hochwertiges Softwareunternehmen für das Gesundheitswesen mit einem hohen Anteil wiederkehrender Einnahmen, schrieb sie.
Der Bericht von Grenke zum Neugeschäft im ersten Quartal brachte der Aktie ein Plus von 1,3 Prozent ein. Der Leasingspezialist war mit mehr Geschäft ins Jahr gestartet und konnte zudem die gestiegenen Zinsen an seine Kunden weitergeben. Vorstandschef Sebastian Hirsch sieht Grenke ausserdem auf gutem Weg zu den Zielen für das laufende Geschäftsjahr./ck/jha/
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
(AWP)