Gleich zum Handelsstart übersprang der deutsche Leitindex wieder die runde Marke von 24.000 Punkten. Damit machte er den Rückschlag vom Freitag wett und nahm den Rekord vom Mittwoch bei 24.152 Punkten ins Visier. Um die Mittagszeit behauptete er ein Plus von 1,61 Prozent auf 24.010,31 Punkte. Für den MDax der mittelgrossen Unternehmen ging es um 1,51 Prozent auf 30.344,68 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 erholte sich um 1,5 Prozent.

Die Aktienmärkte in Grossbritannien und den Vereinigten Staaten bleiben an diesem Montag feiertagsbedingt geschlossen. Allerdings «hat die Vergangenheit schon häufig gezeigt, dass gerade an solchen Tagen besonders grosse Schwankungen auftreten können», gab Altmann zu bedenken. «Denn dann reichen schon wenige grosse Orders, um den Markt stark zu bewegen.»

«Die nach Trumps Pfeife tanzende Börse folgt einem inzwischen vertrauten Ablauf: Zuerst eine Drohung, dann ein Rücksetzer, unmittelbar gefolgt von einem schnellen Wiedereinstieg spekulativer Anleger in der Erwartung eines Einlenkens des US-Präsidenten», ergänzte Analyst Jochen Stanzl vom Broker IG. «Diese Erwartung hat sich nun erneut bestätigt, weshalb sich das sogenannte 'Trump-Muster' für risikofreudige Investoren zunehmend als erfolgreiche Strategie erweist.»

Die US-Indizes hatten - ähnlich wie die in Europa - schon am Freitag einen Teil ihrer ursprünglichen Kursabschläge aufgeholt. Nachdem Trump nun die Zölle gegen die EU aufgeschoben hat, steuern sie auf eine weitere Erholung zu.

Die Aktien von Thyssenkrupp eroberten mit plus 6,7 Prozent die MDax-Spitze. Damit setzten sie den Erholungstrend der vergangenen Tage fort. Der «Bild» zufolge soll der Industriekonzern in eine Finanzholding umgebaut werden. Der Vorstand wolle so die Basis schaffen, um weitere Teile zu verkaufen, heisst es unter Berufung auf Konzernkreise. Dazu sollen Stellen eingespart werden. Am Markt kam dieser neuerliche Versuch, den Konzernwert zu steigern, gut an. Ein Börsianer erinnerte aber daran, dass letzteres schon seit geraumer Zeit auf der Agenda steht - mit unterschiedlichem Erfolg.

Derweil plant der Bauunternehmer Günter Papenburg nach seinem gescheiterten Übernahmeversuch keine weitere Aufstockung seines Anteils am Stahlkonzern Salzgitter . «Ich wollte eine freundliche Übernahme und werde jetzt auch keine weiteren Aktien kaufen», sagte er der «Braunschweiger Zeitung». Papenburg hält 29,9 Prozent an Salzgitter und ist damit grösster Anteilseigner vor dem Land Niedersachsen mit 26,5 Prozent. Dennoch berappelten sich die zuletzt schwachen Aktien im freundlichen Branchen- und Marktumfeld um 4,1 Prozent.

Einmal mehr gefragt waren Rüstungstitel: Im Dax verteuerten sich Rheinmetall um 2,5 Prozent sowie Renk und Hensoldt im MDax um jeweils mehr als 3 Prozent - sie markierten allesamt neue Rekorde./gl/jha

(AWP)