Der Dax sank am Freitag zuletzt um 0,7 Prozent auf 23.774 Punkte. Damit deutet sich für den Leitindex ein Wochenverlust von gut einem Prozent an. Im laufenden Jahr hat er aber um mehr als 19 Prozent zugelegt. Der MDax , der die Aktien mittelgrosser Unternehmen zusammenfasst, fiel am Freitagnachmittag um 0,5 Prozent auf 30.252 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,1 Prozent abwärts.
Derweil wird das Zeitfenster kleiner für eine Einigung im Zollstreit zwischen den USA und der EU. US-Präsident Donald Trump will ab dem 9. Juli weitere Zölle in Höhe von 50 Prozent in Kraft treten lassen, wenn die EU ihm in Handelsfragen nicht entgegenkommt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dämpfte die Erwartungen an den Ausgang der laufenden Zoll-Gespräche. Worauf man abziele, sei eine Grundsatzeinigung, sagte sie. Angesichts des Handelsvolumens, um das es gehe, sei ein detailliertes Abkommen bis zum 9. Juli unmöglich.
JPMorgan sieht für die Rheinmetall -Aktien nach der zuletzt stockenden Rekordrally deutlich Luft nach oben. Die US-Bank zählt mit ihrem erhöhten Kursziel zu den grössten Optimisten am Markt. Nachdem die Papiere am Vortag ihren jüngsten Schlingerkurs mit Verlusten fortgesetzt hatten, setzten sie sich am Freitag mit Gewinnen von 3,4 Prozent an die Dax-Spitze. JPMorgan hob das Kursziel von 2.100 auf 2.250 Euro an, nachdem der Rüstungskonzern Analysten am Vorabend letzte Indikationen vor den anstehenden Zahlen zum zweiten Quartal gegeben hatte.
Die Aktien von Vonovia fielen nach einer Analystenabstufung hingegen um 1,7 Prozent. Die Aktien des grössten deutschen Immobilienkonzerns setzen nun ihre jüngste Konsolidierung fort, nachdem sie Ende Juni noch ihr höchstes Niveau seit Februar erreicht hatten. Das Analysehaus Van Lanschot Kempen drehte sein Votum für Vonovia von einer Kauf- in eine Verkaufsempfehlung.
Die Titel von Hugo Boss drehten nach schwächerem Start ins Plus und gewannen zuletzt als MDax-Spitzenreiter 4,0 Prozent. Der Ausbau der Beteiligung des Grossaktionärs Frasers Group weckte neue Fantasie. Hinter dem britischen Einzelhändler steckt der Geschäftsmann Michael Ashley. Laut Mitteilung vom Vorabend überschritt die Frasers Group die Schwelle von 25 Prozent der Stimmrechte.
Im MDax gehören die Anteilsscheine von Jungheinrich und DWS nach negativen Analystenstudien mit Kursabschlägen von 2,1 beziehungsweise 4,0 Prozent zu den schwächsten Werten. Das Analysehaus Exane BNP stufte die Aktien des Gabelstapler-Herstellers auf «Neutral» ab und reduzierte das Rating für die Papiere der Deutsche-Bank-Fondstochter auf «Underperform»./edh/jha/
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
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