Für den MDax der mittelgrossen Werte ging es am Freitag um 1,04 Prozent auf 25.322 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,74 Prozent.

In New York bleiben vor allem die Technologiewerte im Korrekturmodus. Am Donnerstag nun kam aber auch der Leitindex Dow Jones Industrial nach zwischenzeitlicher Fortsetzung seiner Rekordjagd deutlich zurück.

«Die Marktteilnehmer befinden sich aktuell in einem immer unsicheren Gesamtmarktumfeld», schrieb Finanzmarktexperte Andreas Lipkow. Sowohl die Gefahr einer merklichen Konjunkturabkühlung als auch die politischen Risiken hätten wieder zugenommen.

Aktuell blicken die Anleger mit Sorge in Richtung USA. Dort könnte Ex-Präsident Donald Trump nach der Wahl im November wieder in das Weisse Haus einziehen. Der Republikaner gilt als Verfechter protektionistischer Massnahmen zum Schutz der eigenen Wirtschaft.

Ebenfalls beunruhigend sei ein grösserer IT-Ausfall, der in Australien begonnen habe und sich weltweit ausbreitete, ergänzte Analystin Susannah Streeter von der Investmentgesellschaft Hargreaves Lansdown. Die Störung betreffe Windows-PCs in einer Reihe von Branchen und scheine mit der Sicherheitssoftware des Unternehmens Crowdstrike zusammenzuhängen. «Eine Fehlfunktion dieses Ausmasses ist besorgniserregend, wenn man bedenkt, wie viele Störungen sie ausgelöst hat», fuhr die Expertin fort.

Betroffen sind laut der Finanznachrichtenagentur Bloomberg Fluggesellschaften, Medien- und Telekommunikationsunternehmen. Crowdstrike teilte mittlerweile mit, das Problem sei gefunden.

Am deutschen Aktienmarkt waren von den Störungen insbesondere die Aktien des Flughafenbetreibers Fraport und der Fluggesellschaft Lufthansa betroffen. Sie verloren jeweils knapp drei Prozent.

Am Dax-Ende brachen die Vorzugsaktien von Sartorius um mehr als 13 Prozent ein. Der Laborzulieferer musste nach einem schwachen ersten Halbjahr seine Ziele für 2024 stutzen. Statt eines währungsbereinigten Umsatzanstiegs im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereichs geht Chef Joachim Kreuzburg nun nur noch von einem Abschneiden in etwa auf Vorjahresniveau aus. Analysten hatten dem Unternehmen aber im Schnitt zuletzt noch ein Wachstum von vier Prozent zugetraut.

Analyst Falko Friedrichs von der Deutschen Bank äusserte sich skeptisch. Nach der massiven Senkung der Unternehmensprognosen erschienen die Risiken für 2024 jetzt zwar überschaubar, mit Blick auf das neue Jahr bleibe aber schlicht Ungewissheit. So gebe es 2025 angesichts schwacher Auftragsdynamik weiterhin grosse Risiken. Daher sei mit der aktuellen Gewinnwarnung noch kein komplett reiner Tisch gemacht worden.

An der Spitze des Nebenwerteindex SDax stiegen die Anteilscheine von Süss Microtec um 5,7 Prozent. Der Halbleiterzulieferer erhöht nach dem ersten Halbjahr seinen Ausblick für das Gesamtjahr. Analyst Tim Wunderlich von Hauck Aufhäuser Investment Banking mahnte aber, dass das Unternehmen die tief hängenden Früchte in Sache Gewinnmarge nun geerntet habe./la/mis

(AWP)