In der ersten Handelsstunde legte der deutsche Leitindex um 0,72 Prozent auf 24.131,11 Punkte zu. Damit beendete er zunächst nicht nur eine viertägige Verlustserie. Er liess auch die Marke von 24.000 Punkten klar hinter sich, unter die er am Freitag erstmals seit zwei Wochen abgerutscht war.

Der MDax der mittelgrossen Börsenkonzerne berappelte sich am Montagvormittag um 0,51 Prozent auf 29.902,24 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,5 Prozent.

Börsenexperte Christoph Geyer schrieb in einem Marktkommentar von der «besten statistischen Lage des Jahres». Der Dax könne zum Jahresende hin eine Rally starten. Das setze allerdings voraus, dass es «keine neuen Störfeuer von der 'Zoll-Front' gibt». Sollte sich die Lage hier beruhigen, könne der Dax die nächste grosse runde Zahl von 25.000 Punkten rasch erreichen. Bereits aktuell steht ein Jahresgewinn von rund 20 Prozent zu Buche.

Auch Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners betonte, dass der November in den vergangenen Jahren in Schnitt ein guter Börsenmonat gewesen sei. «Unterdessen geht der US-Government-Shutdown in seinen zweiten Monat», gibt der Experte aber auch zu bedenken. An den Börsen sei der Shutdown zuletzt mehr und mehr in den Hintergrund getreten. Anleger sollten sich des Shutdowns aber weiterhin bewusst sein. Und: Je länger er andauere, desto grösser seien die wirtschaftlichen Einbussen für die USA am Ende.

Unternehmensseitig sah die Agenda übersichtlich aus. Autoaktien waren dank Entspannungssignalen zu den Lieferproblemen beim wichtigen Chip-Hersteller Nexperia europaweit gefragt. Im Dax zählten Mercedes -Benz , Volkswagen (VW ) und BMW mit Aufschlägen von 2 bis 3,3 Prozent zu den grössten Gewinnern, und im MDax verteuerten sich die Titel der VW-Sportwagentochter Porsche AG um 2,2 Prozent.

Mercedes-Benz wurden zusätzlich durch eine Kaufempfehlung der DZ Bank gestützt. Analyst Michael Punzet hob den fairen Wert für die Aktie deutlich auf 64 Euro an und liegt damit knapp 14 Prozent über dem Freitags-Schlusskurs. Er sieht «die technologieoffenere Ausrichtung beim Thema Antriebe und insbesondere die Änderungen der Luxus-Strategie positiv». Unter den Zulieferern verzeichneten Continental und Hella Kursgewinne von 2,3 beziehungsweise 1,2 Prozent.

Die Papiere der Allianz erholten sich um 1,7 Prozent, nachdem die Bank of America sie hochgestuft hatte und nun zum Kauf rät. Die Münchener gehörten zu den besten Versicherern und seien weiter günstig bewertet, begründeten die Experten ihre Neubewertung.

Zudem bauten die Aktien des Gabelstaplerherstellers Kion ihre Gewinne aus und stiegen um mehr als drei Prozent. Am Freitag hatten die Aktien einen Chart-Widerstand hinter sich gelassen, also einen Befreiungsschlag geschafft./gl/mis

(AWP)