Im frühen Handel verlor der Dax 0,48 Prozent auf 18 230,75 Punkte. Eine grössere Korrektur nach dem Rekordhoch aus der vergangenen Woche bei 18 567 Punkten hat der deutsche Leitindex bislang vermieden. Seit Jahresbeginn steht noch immer ein Dax-Gewinn von fast neun Prozent zu Buche. Der MDax der mittelgrossen Börsenwerte gab am Dienstag um 0,04 Prozent auf 27 126,43 Zähler nach. Der EuroStoxx 50 , Leitindex der Euroregion, stand 0,40 Prozent im Minus bei 5026,00 Punkten.

«In den USA startet die Berichtssaison zur richtigen Zeit», schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Der Markt erwarte nach zuletzt starken Konjunkturdaten aus den USA nur noch zwei Zinssenkungen der US-Notenbank Fed in diesem Jahr. Damit steigt aus Sicht von Stanzl der Druck auf die Gewinne der Unternehmen, die mittlerweile ambitionierten Bewertungen an der Wall Street zu stützen. Los geht es in den USA am Freitag mit ersten Quartalsbilanzen grosser Banken wie JPMorgan .

Ausserdem wirft der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag seine Schatten voraus. «Auf fundamentaler Seite kommt es in den nächsten Tagen wohl darauf an, dass die EZB die Zinssenkungsperspektive erhält und möglicherweise konkretisiert», schrieben die Experten der Landesbank Helaba. Die technischen Indikatoren mahnten jedoch vor zu viel Optimismus.

Auf Unternehmensseite sorgte ein Bericht der «DigiTimes» für Gesprächsstoff auf dem Börsenparkett. Demnach will der US-Chipkonzern Micron die Preise für bestimmte Speicherchips stark anheben. Der Zeitung zufolge bauen ausserdem Samsung und SK Hynix ihre Produktion für Speicherchips (DRAM) aus. Das bescherte dem Chipkonzern Infineon an der Dax-Spitze ein Kursplus von 1,3 Prozent. Siltronic und Aixtron stiegen im MDax dagegen nur moderat.

Rheinmetall kletterten im frühen Handel auf ein weiteres Rekordhoch bei 571,80 Euro. Die Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs erhöhten ihr Kursziel für den Rüstungskonzern deutlich von 381 auf 606 Euro. Die Rheinmetall-Aktien gaben die Gewinne jedoch rasch wieder ab und notierten zuletzt 0,4 Prozent im Minus. Seit Jahresbeginn hat sich der Börsenwert allerdings schon fast verdoppelt.

Für Scout24 ging es um zwei Prozent abwärts ans MDax-Ende. Die Analysten der britischen Investmentbank HSBC strichen ihre Kaufempfehlung für den Betreiber der Immobilienplattform Immoscout24 - erstmals seit der Wiederaufnahme des Votums 2021.

Ein neuer Auftrag für Nordex aus Südafrika schob die Aktien des Herstellers für Windkraftanlagen um 2,8 Prozent an. Die Bestellung umfasst 50 Turbinen mit einer Gesamtleistung von 295 Megawatt./niw/ajx/mis

(AWP)