Der MDax der mittelgrossen Unternehmen verlor 0,29 Prozent auf 30.030 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,28 Prozent abwärts.
An der Wall Street hatte am Montag ein zwischenzeitlich deutlicherer Vorstoss zurück Richtung Rekord letztlich an Kraft verloren. Über dem Markt schwebt das Damoklesschwert «Shutdown» - denn ohne eine Einigung im US-Kongress in letzter Minute droht ab Mittwoch ein Stillstand der Arbeit in US-Regierungsbehörden. Im Kongress muss eine Einigung zum Haushalt erzielt werden, damit frisches Geld fliessen kann. Dafür sind Stimmen der Demokraten nötig.
Jede Woche bei «geschlossenem Betrieb» koste 0,2 Prozentpunkte an Wirtschaftswachstum, kommentierte Anlagestratege Stephen Innes von SPI Asset Management. Aktuell werde die USA von Piloten mit verbundenen Augen geflogen, und die Passagiere seien entsprechend unruhig.
Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets schrieb: «Auch wenn drohende Haushaltssperren in der Vergangenheit meistens in letzter Sekunde abgewendet werden konnten, kann nicht garantiert werden, dass es auch dieses Mal so kommt.» Wer unsicher sei, kaufe Gold. Das Edelmetall setzte denn auch am Dienstag seine Rekordjagd beschleunigt fort.
Bei den Unternehmen rückte die Hornbach Holding in den Fokus. Die Muttergesellschaft der Baumarktkette Hornbach hat zwar den Umsatz im zweiten Geschäftsquartal weiter gesteigert. Allerdings belasteten höhere Personalkosten das Ergebnis. Die Erlös- und Gewinnkennziffern blieben Händlern zufolge hinter den Erwartungen zurück. Die Aktien sackten um sieben Prozent ab und waren damit das klare Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDax .
An der MDax-Spitze zogen die Papiere von Puma um mehr als fünf Prozent an. Die französische Investmentbank Exane BNP Paribas hatte ihre negative Einschätzung der Aktien des Sportartikelherstellers aufgegeben.
Anteilsscheine der Lufthansa schwächelten weiter und fielen am MDax-Ende um fast drei Prozent. Ambitionierte Mittelfristziele vom Kapitalmarkttag hatten zu Wochenbeginn zunächst einen weiteren Anstieg gebracht, bevor die Papiere abdrehten. Analyst Harry Gowers von der US-Bank JPMorgan erwartet eine ein- bis zweijährige Übergangsphase mit geringen Barmittelzuflüssen. Sein Kollege Ruairi Cullinane von der kanadischen Investmentbank RBC sieht eine «show me story», die Lufthansa müsse ihre Vorhaben also erst unter Beweis stellen. Dabei sieht er gewisse Risiken, dass Verbesserungsmassnahmen teilweise von neuem Gegenwind weggeblasen werden./la/men
(AWP)