Der MDax mit den mittelgrossen deutschen Unternehmen stieg um 1,29 Prozent auf 31.131, Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,26 Prozent bergauf.

In den Vereinigten Staaten hatten der S&P 500 und die Nasdaq-Indizes am Donnerstag weitere Bestmarken erreicht, auch wenn der Shutdown der Regierung anhält. Eine Folge dieses teilweisen Stillstands der Regierungsgeschäfte seit Anfang Oktober ist auch, dass der für Freitag angesetzte Arbeitsmarktbericht für September wohl ausbleiben wird. Bis zu einer politischen Einigung auf einen Übergangshaushalt werden nämlich auch keine Daten von Regierungsbehörden veröffentlicht.

Dass der US-Aktienmarkt aktuell dem Shutdown trotzt, hängt zum einen mit der Aussicht auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik in der grössten Volkswirtschaft der Welt zusammen. An den Märkten gilt es als nahezu sicher, dass die US-Notenbank Fed Ende Oktober ein weiteres Mal die Leitzinsen senkt, um den schwächelnden Arbeitsmarkt anzukurbeln. Zum anderen präsentiert sich die US-Wirtschaft derzeit ungeachtet der Probleme am Jobmarkt und der Zollturbulenzen noch recht robust, sodass die Aussichten für die bald beginnende Berichtssaison der US-Unternehmen gut sind.

Mit Blick auf einzelne Sektoren blieben Stahlwerte europaweit und auch hierzulande gefragt. Analyst Tristan Gresser von der Investmentbank Exane BNP Paribas sorgte mit einem optimistischen Branchenkommentar für weiteren Auftrieb. Chinesische Stahlimporte hätten zwar ein Rekordhoch erreicht, die europäische Produktion liege am 25-Jahres-Tief und US-Zölle belasteten. Aber er wolle nicht schwarzmalen - alles andere als das, so Gresser. Denn mit ihrem protektionistischen Aktionsplan ändere die Europäische Union gerade die Spielregeln. Er geht daher «all in» im Bereich Karbonstahl.

Bei Salzgitter drehte Gresser sein negatives «Underperform»-Votum in ein «Outperform». Damit erklommen die Aktien einen weiteren Höchststand seit gut zwei Jahren. Zuletzt zogen die Anteilsscheine als klarer Spitzenreiter im Nebenwerte-Index SDax um 9,4 Prozent an. Thyssenkrupp hatten im MDax mit plus 4 Prozent die Nase vorn.

Die Aktien von Nemetschek profitierten mit plus drei Prozent von einer Kaufempfehlung der Privatbank Berenberg. Analyst Nay Soe Naing wird optimistisch für die Anbieter von Bausoftware. Künstliche Intelligenz sei ihr «Freund, kein Gegner». Das deutsche Milliardenprogramm biete enormes Potenzial für die Branche - wenn auch eher langfristig./la/nas

(AWP)