Im frühen Handel sank der deutsche Leitindex um 0,05 Prozent auf 16 021,02 Punkte. Der MDax der mittelgrossen Unternehmen legte um 0,30 Prozent auf 26 293,04 Zähler zu. Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 zeigte sich wie der Dax fast unverändert.
Seit bereits vier Wochen befindet sich der Dax überwiegend im Aufwind und war vor dem Wochenende bis auf 16 041 Punkte geklettert. Damit blieb er nur knapp unter seinem Zwischenhoch von Ende August. Seit das deutsche Börsenbarometer seine mit dem Sommermonat August einsetzende Talfahrt Ende Oktober beenden konnte, hat er inzwischen wieder fast 10 Prozent gutgemacht. Das Rekordhoch von Ende Juli bei etwas unter 16 530 Punkten lässt der Jahresendrally allerdings noch ein wenig Spielraum.
Die 16 000 Punkte im Dax blieben im Fokus, betonte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners. Ein Fall unter diese Marke «könnte am Markt schnell als Schwäche interpretiert werden», obwohl Gewinnmitnahmen nach dem guten Lauf nichts Unnormales wären. «Für eine fünfte positive Woche in Serie wird es auf jeden Fall einige gute Nachrichten brauchen, denn kurz vor dem Jahresende werden mögliche Käufer doppelt überlegen, ob sie oberhalb der 16 000 wirklich noch einsteigen wollen.»
Im Dax standen am Morgen die Aktien von BASF und Bayer als Schlusslichter im Blick. BASF büssten 2,4 Prozent ein und litten unter einer Studie der US-Bank Morgan Stanley. Die Kosten stellten den Chemiekonzern vor Herausforderungen, schrieb Analyst Charles Webb mit Verweis auf die Energiepreise und eine «etwas beschwerlichere» Regulierung. Dies dürfte die Ertragskraft kurz- und mittelfristig zu spüren bekommen, konstatierte er und stufte die Aktie von «Equal-weight» auf «Underweight» ab. Das Kursziel wurde von 43 auf 39 Euro gekappt.
Die Anteile von Bayer sackten bei nur noch knapp über 32 Euro auf ein neues Tief seit 2006. Für diese Aktie senkte nun die Privatbank Berenberg ihr Kursziel von 60 auf 36 Euro. Die Einstufung wurde zugleich auf «Hold» belassen. Dadurch dass der Pharma- und Chemiekonzern seine Oceanic-AF-Studie zum Blutverdünner Asundexian wegen mangelnder Wirksamkeit eingestellt habe, breche eine Säule für künftige Erträge weg, schrieb Analyst Sebastian Bray mit Verweis auf die vor rund einer Woche bekannt gewordenen, entsprechende Nachricht. Er rechnet mit einer deutlichen Dividendenkürzung und geht ferner davon aus, dass die Leverkusener eine Aufspaltung des Konzerns anstreben werden.
Vitesco verloren im MDax 1,1 Prozent, obwohl der Autozulieferer Schaeffler im Ringen um die Gunst der Vitesco-Aktionäre seine Übernahmeofferte nun doch erhöhte. Statt 91 will er final 94 Euro je Aktie des Antriebsspezialisten zahlen. Mancher Anleger dürfte sich aber noch etwas mehr erhofft haben.
SFC Energy indes setzten sich nach der Bekanntgabe von Wachstumszielen im Nebenwerte-Index SDax an die Spitze. Dort legten sie um 3,3 Prozent zu. Der Brennstoffzellen-Anbieter gab bekannt, dass der Konzernumsatz bis 2028 auf 400 bis 500 Millionen Euro steigen soll. Davon sollen mehr als 15 Prozent als um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (Ebitda) übrig bleiben, hiess es./ck/mis
(AWP)