Auf der Agenda hierzulande stehen als Impulsgeber vor allem zahlreiche Unternehmen mit ihren Quartalsberichten.

Nach inzwischen sechs Handelstagen im Plus stieg der deutsche Leitindex im frühen Handel um 0,7 Prozent auf 22.571 Punkte und erreichte den höchsten Stand im turbulenten Monat April, in dem er wegen des US-Zollkonflikts zwischenzeitlich 17 Prozent eingebüsst hatte. Auf Jahressicht liegt der Dax nun wieder etwas mehr als 13 Prozent im Plus.

Das Rekordhoch vom März bei 23.476 Punkten rückt näher. Der Weg nach oben dürfte aber steinig sein, denn technisch gesehen lauert der nächste Widerstand bereits bei etwas über 22.570 Punkten.

Der MDax der mittelgrossen Unternehmen stieg um 0,6 Prozent auf 28.589 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,3 Prozent auf 5.175 Punkte nach oben.

Mit Zahlen stehen an diesem Tag im Dax DHL und Mercedes im Blick. Details zum unlängst vorgelegten vorläufigen Zahlenwerk kamen von VW . Ein besser als erwartet ausgefallenes operatives Quartalsergebnis und bestätigte Jahresziele katapultierten die Aktie des Logistikunternehmens mit plus 3,2 Prozent an die Index-Spitze.

Wegen eines schwachen Geschäfts in China hatte es Autobauer Mercedes-Benz zu Jahresbeginn weiter schwer und meldete daher erneut einen Gewinneinbruch. Zudem geht er wegen der US-Importzölle auf Autos in diesem Jahr von deutlichen Belastungen aus. VW bestätigte die eigenen Jahresprognosen, ebenfalls unter Ausklammerung etwaiger Zolleffekte.

Auch diese Aktien gehörten im freundlichen Gesamtmarkt zu den Gewinnern: VW stiegen um 1,0 Prozent und Mercedes um 0,5 Prozent. Aktien von Autobauern dürften zudem gestützt werden von Nachrichten, dass US-Präsident Donald Trump Autoherstellern in den USA bei Zöllen auf Bauteile gewisse Erleichterungen verschafft. Tags zuvor gab es dazu bereits unbestätigte Medienberichte.

Zalando als Dax-Schlusslicht litten mit minus 2,1 Prozent unter einer Studie der US-Bank Morgan Stanley. Seit der US-Zollflut sei die Aktie per saldo gestiegen, obwohl die Risiken zugenommen hätten, kommentierte Analyst Luke Holbrook seine Abstufung der Aktie auf «Underweight».

Ansonsten waren es vor allem Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe, die ihre Berichte veröffentlichten. Unter ihnen befinden sich etwa der Chipindustrie-Ausrüster Aixtron , dessen Papiere mit plus 12 Prozent an die MDax-Spitze sprangen. Vor allem der Auftragseingang kam gut an.

Überzeugen konnte auch der Bausoftware-Spezialist Nemetschek , dessen Aktien um 3,0 Prozent stiegen oder der Gabelstapler-Hersteller Kion , dessen Anteile 2,5 Prozent gewannen. Nemetschek wurde von Analysten ein «solides Wachstum» attestiert. Kion überraschte trotz eines im Jahresvergleich rückläufigen Umsatzes und Ergebnisses positiv.

Am Index-Ende fanden sich unterdessen die Papiere des Schmierstoffherstellers Fuchs mit minus 1,5 Prozent und die von Wacker Chemie mit minus 2,4 Prozent.

Im SDax überzeugte Befesa . Der Recycler von metallhaltigen Stäuben verdiente dank historisch niedriger Zinkschmelzlöhne kräftig. Die Aktie schoss mit 10 Prozent an die Spitze des Nebenwerte-Index.

Für das Papier der Optikerkette Fielmann ging es dagegen nach Zahlen um 4,4 Prozent hoch und die Aktie des auf Immobilienfinanzierungen spezialisierten Finanzdienstleisters Hypoport gewann nach einem guten Start ins Jahr 5,6 Prozent. Am Index-Ende fanden sich nach vorgelegten Zahlen und Aussagen zur weiteren Geschäftsentwicklung die Anteile des Waferherstellers Siltronic mit minus 5,2 Prozent und LPKF Laser mit minus 7,0 Prozent.

Ex Dividende wird am Mittwoch Hochtief gehandelt./ck/jha/

(AWP)