Ende vergangener Woche hatte es der Dax über die zuletzt immer wieder erfolglos angelaufene 21-Tage-Durchschnittslinie geschafft. Diese beschreibt den kurzfristigen Trend. Damit machte das Börsenbarometer den Anlegern wieder etwas Hoffnung auf ein Ende seiner zuletzt zähen Konsolidierung.
Während die US-Indizes in der Vorwoche weitere Rekorde erreichten, wartet der Dax seit Mitte Juli auf einen neuen Höchststand. Als nächste Charthürden warten die 100- und 50-Tage-Linien etwas über 23.900 Punkten. Diese beschreiben die mittel- und langfristigen Entwicklungen.
Der MDax mit den mittelgrossen deutschen Unternehmen stieg um 0,55 Prozent auf 30.151 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,22 Prozent bergauf.
Datenseitig im Fokus stehen in der neuen Woche aus den USA die ISM-Einkaufsmanagerberichte am Mittwoch und Freitag sowie der Arbeitsmarktbericht zum Wochenabschluss. «Jede weitere Spur von Schwäche dürfte die Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen durch die Federal Reserve in diesem Jahr weiter befeuern», schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelsbaus Robomarkets. Die gleichzeitige Aussicht auf eine weiche Landung der US-Wirtschaft könnte auch an der Wall Street das Fundament für eine Fortsetzung der Rally im letzten Börsenquartal bilden.
Am Mittwoch - just zum Start in den üblicherweise saisonal an der Börse besseren Oktober - gerät ein alljährliches US-Problem wieder in den Fokus. «Wenn sich der US-Kongress nicht noch kurzfristig einigt, geht der US-Regierung am Mittwoch das Geld aus», so der Commerzbank-Experte Martin Hartmann.
Hierzulande richtete sich der Blick zu Wochenbeginn insbesondere auf Unternehmen aus den hinteren Börsenreihen. So zählten die Aktien der Lufthansa mit einem Plus von knapp zwei Prozent zu den grössten Gewinnern im MDax. Die Fluggesellschaft will bis zum Jahr 2030 in der Verwaltung 4.000 Stellen einsparen. Die Prozesse sollen digitalisiert, automatisiert und gebündelt werden, teilt das Unternehmen zum Kapitalmarkttag in München mit. Es konkretisierte damit unbestätigte Berichte aus der Vorwoche. Zudem wurden die mittelfristigen Finanzziele hochgesetzt.
Am Index-Ende fielen die Papiere von Redcare um mehr als zwei Prozent. Bei dem Online-Apotheker kommt es zu einem Wechsel im Finanzressort. Jasper Eenhorst schied aus dem Vorstand aus, «um neue berufliche Chancen» zu ergreifen. Er wird noch bis Ende des Jahres im Unternehmen bleiben, um einen reibungslosen Übergang zu seinem Nachfolger zu unterstützen. Interimistisch übernimmt Vorstandsvorsitzender Olaf Heinrich die Aufgabe als Finanzvorstand zusätzlich, bis ein Nachfolger gefunden wird.
Im Nebenwerte-Index SDax hatten die Anteilsscheine von Klöckner & Co mit einem Plus von fast vier Prozent die Nase vorn. Der Stahlhändler verkauft acht US-Distributionsstandorte. Sieben erwirbt Russel Metals und einen Service Steel Warehouse. Dadurch werde der Umsatzanteil aus dem höherwertigen Geschäft und dem Service-Center-Geschäft steigen, hiess es./la/stk
(AWP)