Am Vortag hatte sich der Dax anfangs seinem Rekord bis auf weniger als 100 Punkte genähert, bevor das Scheitern von CDU-Chef Friedrich Merz beim ersten Anlauf zur Kanzlerwahl einen vorübergehenden Rücksetzer ausgelöst hatte. Am Ende schaffte Merz es dann im zweiten Wahlgang.
Die technische Situation im Dax nach der gestrigen schwachen Kursreaktion lasse nun einen erneuten Angriff auf das Rekordhoch zu, kommentierte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Der Aufwärtstrend sei intakt. Die Börsen hofften nun auf die wirtschaftspolitisch dynamischen ersten 100 Tage der Merz-Regierung.
Am Mittwoch warten die Anleger zudem auf den nächsten Höhepunkt mit politischer Brisanz: Der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed. Dieser steht nach dem Börsenschluss hierzulande an. Beobachter wollen wissen, wie die Fed auf die Forderungen von US-Präsident Donald Trump reagiert, die Zinsen zu senken. Es wird erwartet, dass die Fed dem politischen Druck widersteht und ihre Leitzinsen nicht anpasst. Angesichts der erratischen Zollpolitik von Trump ist das Umfeld für die Geldpolitik sehr unsicher.
Vor der Fed-Entscheidung prägen den Mittwoch erneut viele Quartalsbilanzen deutscher Unternehmen - unter anderem von den Dax-Konzernen BMW , Fresenius , Siemens Healthineers .
Die Anleger von BMW nahmen die Zuversicht des Autobauers für das Gesamtjahr dankbar an. Trotz US-Zöllen bestätigten die Bayern ihren Ausblick. Die Papiere gewannen an der Dax-Spitze 4,2 Prozent. Der Immobilienkonzern Vonovia, der 2026 einen neuen Chef bekommt, startete mit Zuwächsen ins Jahr. Die Aktien legten um 0,9 Prozent zu.
Zum Medizintechnikhersteller Siemens Healthineers sagte ein Händler, die Quartalszahlen seien besser als erwartet. Die Titel verloren jedoch 1,5 Prozent. Pharmawerte insgesamt waren schwach, drohende US-Zölle hinterliessen ihre Wirkung. Sartorius und Merck KGaA verloren 3,7 beziehungsweise 1,5 Prozent. Für die Titel des Krankenhaus- und Arzneimittelkonzerns Fresenius ging es um 0,4 Prozent nach unten.
In der zweiten Börsenreihe feierten die Aktionäre des Gebrauchtwagenhändlers Auto1 die Anhebung der Gewinnprognose mit einem Plus von 6,4 Prozent. Quartalszahlen veröffentlichten auch der Rüstungskonzern Hensoldt und der Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich . Hensoldt gewannen 6 Prozent, Jungheinrich verbuchten Aufschläge von 4,9 Prozent./ajx/mis
(AWP)