Der MDax der mittelgrossen Werte verlor am Mittwochmorgen 0,4 Prozent auf 29.610 Zähler. Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 zeigte sich mit 5.712 Punkten nur leicht unter seinem Vortagesschluss.
Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners rechnet mit wenig Bewegung vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed. Schliesslich gehe dieser Börsentag «erst abends richtig los». Eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte gilt als ausgemacht. Spannender wird daher der geldpolitische Ausblick. «Und hier kommt es heute weniger auf den noch amtierenden Fed-Präsidenten Jerome Powell an, sondern auf die Summe aller Fed-Mitglieder, denn Powell wird im kommenden Jahr nur noch drei Zinssitzungen leiten», erklärte er. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets erwartet obendrein, dass die Nachrichten der Fed an diesem Abend und die anschliessende Reaktion der Finanzmärkte die Richtung für den Rest des Börsenjahres vorgeben könnten.
Die Zinsentscheidung erfolgt in einem für die US-Notenbank weiterhin schwierigen Umfeld, da einige wichtige Konjunkturdaten nach der teilweise Schliessung von Bundesbehörden (Shutdown) immer noch nicht veröffentlicht wurden. Zudem übt US-Präsident Donald Trump kräftig Druck auf die Fed aus.
An der Dax-Spitze gewannen Siemens Energy 4,6 Prozent auf erstmals knapp unter 124 Euro und setzten damit ihren Rekordlauf fort. Das bisherige Jahresplus beläuft sich auf fast 150 Prozent, womit der Kursgewinn der Aktie in diesem Jahr nur von Rheinmetall getoppt wird.
Delivery Hero zogen im MDax um 5,2 Prozent hoch. Nach der jüngsten Kursschwäche zwischen Mitte September bis Mitte November prüft das MDax-Unternehmen strategische Optionen, wozu auch weitere Verkäufe zählen. Erst kürzlich hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass der Essenslieferdienst unter dem Druck mehrerer Grossaktionäre steht, wegen der zunehmenden Konsolidierung in der Lieferbranche eine strategische Überprüfung durchzuführen und einen Verkauf des Unternehmens oder von Geschäftsteilen in Betracht zu ziehen.
Für die Aktie des Touristikunternehmens Tui ging es um 3,0 Prozent abwärts. Erstmals seit dem Existenzkampf in der Corona-Krise soll wieder eine Dividende gezahlt werden, was laut Analysten unerwartet gewesen sei. Die Aktionäre sollen 10 Cent je Anteilsschein erhalten, teilte Tui zur Vorstellung seiner Jahresbilanz mit. Zudem wurden Ziele für Umsatz und operatives Ergebnis im neuen Geschäftsjahr genannt.
Ansonsten bewegten Umstufungen: So äusserte sich Exane BNP zum europäischen Medizintechniksektor, was vor allem der Vorzugsaktie von Sartorius Impulse gab. Sie gewann 2,8 Prozent und profitierte von der Hochstufung durch die französische Bank auf «Outperform». Das Papier des Bauunternehmens Hochtief , von Exane BNP ebenfalls auf«Outperform» hochgestuft, gewannen 1,4 Prozent.
Die US-Bank JPMorgan stufte derweil RTL auf «Underweight» ab und rechnet damit, dass der Medienkonzern seine Abonnenten-Ziele für 2026 wird zurückschrauben müssen. Die Aktie verlor 2,0 Prozent./ck/stk
(AWP)
