«Nach der Rekordjagd in der aktuellen Handelswoche scheint dem Dax so langsam die Luft auszugehen», sagte der Finanzmarktexperte Andreas Lipkow und verwies darauf, dass sich am Vortag bereits am US-Aktienmarkt eine Tendenz zu Gewinnmitnahmen abgezeichnet habe. Die wichtigsten Indizes in New York hatten ihre Rekordmarken letztlich nicht ganz halten können, nachdem der US-Leitindex Dow Jones Industrial erstmals in seiner langen Geschichte die Marke von 40 000 Punkten übersprungen hatte.

Der MDax der mittelgrossen Werte verlor am Freitagnachmittag 0,43 Prozent auf 27 389,31 Zähler. Der EuroStoxx 50 , das Leitbarometer der Eurozone, sank um 0,4 Prozent.

Unternehmensseitig ging es vor dem Wochenende ruhiger zu, auch weil die Berichtssaison in Deutschland ausläuft. Nachzügler mit Quartalszahlen war am Freitag noch der Versicherer W&W aus dem SDax , dessen Aktien zuletzt knapp im Minus notierten. Die Aktien des Rüstungskonzerns Renk verloren im Nebenwerteindex nach einer Platzierung durch den Finanzinvestor Triton 2,6 Prozent.

Nach unten um 3,4 Prozent ging es im MDax für die Titel des Chemiekonzerns Lanxess . Exane BNP hatte die Papiere ebenso wie das Analysehaus Jefferies abgestuft.

Von den deutlichen Kursgewinnen der Vorwochen blieb für die Anleger von Siemens am Freitag nichts mehr übrig. Die Papiere des Dax-Konzerns fielen zeitweise auf das tiefste Niveau seit Februar zurück, dämmten das Minus im Verlauf aber etwas ein auf 1,3 Prozent. Am Montag hatten sie noch ein Rekordhoch erreicht. Vor allem seit dem tags zuvor veröffentlichten Quartalsbericht geht es kräftig abwärts.

Auch Sartorius waren erneut schwach mit minus 2,2 Prozent in Richtung Jahrestief. Der Erholungspfad beim Labor- und Pharmaausrüster bleibe steinig, schrieb die Deutsche Bank in ihrem Kommentar zum Kapitalmarkttag. Es sei enttäuschend, dass sich der Auftragseingang im zweiten Quartal offenbar noch einmal abschwäche.

Einige Werte wurden auch am Freitag wieder mit Dividendenabschlag gehandelt und erschienen deshalb optisch tiefer. Im Dax waren dies Adidas , Eon , die Deutsche Bank sowie Heidelberg Materials , wobei sich das Minus bei Adidas mit 0,4 Prozent in Grenzen hielt.

Der Euro kostete am Nachmittag 1,0841 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,0866 Dollar festgelegt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,49 Prozent am Vortag auf 2,54 Prozent. Der Rentenindex Rex verlor 0,25 Prozent auf 124,50 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,33 Prozent auf 130,87 Zähler./ajx/jha/

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

(AWP)