Der MDax notierte mit 26 804,40 Punkten 0,10 Prozent im Plus. Der EuroStoxx 50 , Leitindex der Euroregion, gewann rund ein halbes Prozent auf 5065,52 Zähler.

Am ersten Handelstag nach dem langen Osterwochenende hatte der Dax am Vortag zunächst mit 18 567 Zählern einen weiteren Rekord aufgestellt. Dann machten einige Anleger - im Sog einer etwas schwächeren Wall Street - aber erst einmal Kasse. Zum Handelsschluss stand für den Dax ein Minus von gut einem Prozent zu Buche.

Weiterhin herrscht angesichts zuletzt durchaus starker Wirtschaftsdaten Unsicherheit, wann die US-Notenbank Fed den Leitzins senken wird. Daher richten sich die Blicke auf ADP-Arbeitsmarktdaten an diesem Nachmittag, die ein Indikator für den monatlichen Jobbericht der US-Regierung sind, der am Freitag auf der Agenda steht.

Mit Blick auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank scheint die Klarheit indes zuzunehmen. Nachdem sich die Inflation in der Eurozone im März überraschend stark abgeschwächt hat, hält Andrew Kenningham, Chefvolkswirt Europa bei Capital Economics, eine erste Leitzinssenkung im Juni für sehr wahrscheinlich.

Die Blicke richten sich aber auch auf die Folgen eines Erdbebens in Taiwan. Das stärkste Beben seit 25 Jahren im Bereich der Ostküste des Inselstaats rückt das Thema Lieferketten wieder in den Blick. «Taiwan ist weltweit führend in der Chipherstellung», hiess es dazu von der Landesbank Baden-Württemberg. «Der wichtigste taiwanesische Halbleiter-Hersteller TSMC stoppte aufgrund des Erdbebens vorerst die Produktion.»

Unter den Einzelwerten hierzulande legten die Aktien des Chipkonzerns Infineon dank einer positiven Analystenstudie an der Dax-Spitze indes um 2,6 Prozent zu. Die US-Bank Morgan Stanley hob das Kursziel um 5 auf 40 Euro an und stufte die Aktien auf «Overweight» hoch. Auf dem aktuellen Kursniveau sei schon reichlich Negatives in puncto Geschäftsentwicklung eingepreist, hiess es.

Unter den Verlierern im Dax waren dagegen die Papiere von Daimler Truck mit minus 1,6 Prozent. Auch Aktien anderer europäischer Nutzfahrzeughersteller gaben nach. Sie litten darunter, dass die Aufträge für schwere Lastwagen in den USA auf den tiefsten Stand seit Monaten gefallen waren. Schlusslicht im deutschen Leitindex aber waren die Papiere des Reifenherstellers und Autozulieferers Continental . Analyst Jose Asumendi von der Bank JPMorgan rechnet mit einem trägen Jahresstart des Konzerns.

CTS Eventim zählten mit einem Minus von 1,6 Prozent zu den grösseren Verlierern im Index der mittelgrossen Börsenwerte, dem MDax. Das Investmenthaus Redburn strich seine Kaufempfehlung für die Aktie des Ticketvermarkters und Konzertveranstalters nach ihrem zuletzt starken Lauf.

GFT Technologies stiegen im SDax um 4,5 Prozent. Der IT-Dienstleister und Softwareentwickler testet Plattformen zur Verarbeitung von Krypto-Geldflüssen. Eine entsprechende Lösung sei über mehrere Jahre hinweg entwickelt worden und soll laut Vorstandschefin Marika Lulay in der zweiten Jahreshälfte den Regelbetrieb aufnehmen, berichtete die «Frankfurter Allgemeine Zeitung». Dem Blatt zufolge geht es dabei um Plattformen, die den Austausch von digitalem Zentralbankgeld sowie von regulierten Stablecoins ermöglichen sollen./mis/jha/

--- von Michael Schilling, dpa-AFX ---

(AWP)