US-Aussenminister Antony Blinken kam am Montag zum zweiten Mal binnen weniger Tage mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Israels Präsident Izchak Herzog zusammen. In den nächsten Tagen wollen offenbar auch US-Präsident Joe Biden sowie Bundeskanzler Olaf Scholz nach Israel reisen.

«Im Gleichklang mit den diplomatischen Bemühungen von allen Seiten, einen Flächenbrand im Nahen Osten zu verhindern, entspannt sich die Lage an der Börse», sagte Analyst Konstantin Oldenburger, vom Broker CMC Markets. Anleger setzten auf die Diplomatie.

Kursbewegende deutsche Unternehmensnachrichten waren am Montag Mangelware. Commerzbank und Deutsche Bank zählten mit Kursaufschlägen von 4,8 beziehungsweise 1,7 Prozent zu den grössten Gewinnern im Dax. Am Freitag hatten beide Titel trotz erfreulicher Quartalsberichte von US-Konkurrenten noch zu den Verlierern gehört.

Für Thyssenkrupp als einen der besten MDax-Werte ging es um 2,9 Prozent hoch - hier kam eine positiv aufgenommene Analysten-Studie zum Stahlkonkurrenten Salzgitter als Kurstreiber in Frage. Dessen Titel gewannen weit vorne im Nebenwerte-Index SDax 4,7 Prozent, nachdem die US-Bank JPMorgan sie hochgestuft hatte und nun zu einer neutralen Gewichtung rät.

Der Logistikdienstleister Kion hatte vor dem Wochenende trotz guter Zahlen und mehrheitlich angehobener Jahresziele letztlich ebenfalls Kursverluste erlitten. Nun erholten sich die Anteile an der MDax-Spitze um 3,1 Prozent.

Titel aus der Gesundheitsbranche standen überwiegend unter Druck. Nach der Gewinnwarnung des Pharma- und Laborausrüsters Sartorius am Freitag ging es für dessen Papiere nach einer Verkaufsempfehlung der französischen Bank Societe Generale um weitere 3,2 Prozent bergab, womit sie das Dax-Schlusslicht waren.

Die europäischen Börsen präsentierten sich ebenfalls leicht erholt: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,33 Prozent höher auf 4149,86 Punkten. In ähnlicher Höhe legten die Leitbörsen in Paris und London zu. In den USA gewann der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsende mehr als ein Prozent.

Am deutschen Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von 2,75 Prozent am Freitag auf 2,78 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,12 Prozent auf 123,33 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,46 Prozent auf 129,15 Zähler.

Der Euro erholte sich etwas von den Kursverlusten der vergangenen Handelstage. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0550 US-Dollar und damit etwas mehr als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0538 (Freitag: 1,0524) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9489 (0,9502) Euro gekostet./ajx/he

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

(AWP)