Damit machte das Börsenbarometer den Anlegern etwas Hoffnung auf ein Ende seiner zuletzt zähen Konsolidierung. Zu Wochenbeginn habe es an neuen positiven Handelsimpulsen gefehlt, um den Dax weiter in Richtung 24.000 Punkten vorantreiben zu können, schrieb Marktexperte Andreas Lipkow. Der MDax mit den mittelgrossen deutschen Unternehmen stieg letztlich um 0,44 Prozent auf 30.117,57 Punkte.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verabschiedete sich 0,1 Prozent höher. In London und mehr noch in Zürich standen ebenfalls leichte Gewinne zu Buche. An den US-Börsen lag der Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsende 0,2 Prozent im Minus, wogegen der technologielastige Nasdaq 100 um 0,5 Prozent zulegte.

Bei den Konjunkturdaten stehen in der neuen Woche die ISM-Einkaufsmanagerberichte am Mittwoch und Freitag sowie der Arbeitsmarktbericht aus den USA zum Wochenabschluss im Fokus. «Jede weitere Spur von Schwäche dürfte die Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen durch die Federal Reserve in diesem Jahr weiter befeuern», schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelsbaus Robomarkets. Die gleichzeitige Aussicht auf eine weiche Landung der US-Wirtschaft könnte auch an der Wall Street das Fundament für eine Fortsetzung der Rally im letzten Börsenquartal bilden.

Am Mittwoch - just zum Start in den üblicherweise saisonal an der Börse besseren Oktober - gerät ein alljährliches Problem in den Vereinigten Staaten wieder in den Fokus. «Wenn sich der US-Kongress nicht noch kurzfristig einigt, geht der US-Regierung am Mittwoch das Geld aus», so Commerzbank-Experte Martin Hartmann.

Angesichts der weiterhin angespannten Sicherheitslage in Europa waren zu Wochenbeginn Rüstungswerte gefragt. Wenige Tage vor zwei europäischen Gipfeltreffen in Kopenhagen sind an dänischen Militärstandorten erneut Drohnen unbekannter Herkunft gesichtet worden. Hensoldt , Renk und Rheinmetall belegten mit Kursgewinnen von bis zu gut 6 Prozent vordere Plätze im MDax beziehungsweise Dax und stellten allesamt Bestmarken auf.

Unter den besten Titeln im Nebenwerte-Index SDax zogen Klöckner & Co um 3,9 Prozent an. Der Stahlhändler verkauft acht US-Distributionsstandorte. Dadurch werde der Umsatzanteil aus dem höherwertigen Geschäft und dem Service-Center-Geschäft steigen, hiess es.

Dagegen ging es für Dax-Schlusslicht Heidelberg Materials um 3,4 Prozent bergab. Mehrere Analysten äusserten sich skeptisch zu ihren Erwartungen für die Geschäftsentwicklung des Baustoffproduzenten. So sprach UBS-Experte Marcus Cole in einem Ausblick auf die Quartalszahlen von einer nachlassenden Dynamik.

Im MDax führte Redcare mit einem Kursrückgang um 5 Prozent die Verliererliste an. Bei dem Online-Apotheker kommt es zu einem Wechsel im Finanzressort. Jasper Eenhorst schied aus dem Vorstand aus, «um neue berufliche Chancen» zu ergreifen. Er wird noch bis Ende des Jahres im Unternehmen bleiben, um einen reibungslosen Übergang zu seinem Nachfolger zu unterstützen. Die Nachricht komme zum absolut ungünstigsten Zeitpunkt, kommentierte ein Experte. Der Quartalsbericht dürfte zeigen, dass Eenhorst nach sechs Jahren im Amt ein schwaches Rezeptwachstum hinterlasse./gl/he

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

(AWP)