Zum Handelsende verlor der deutsche Leitindex 0,77 Prozent auf 23.987,56 Punkte. Damit blieb er minimal über der für den kurzfristigen Trend wichtigen 21-Tage-Linie, konnte sich aber nicht über der viel beachteten Marke von 24.000 Punkten behaupten. Erst am vergangenen Donnerstag hatte der Dax mit 24.479 Punkten erneut eine Höchstmarke erreicht.
Seit Jahresbeginn steht immer noch ein Plus von 20,5 Prozent zu Buche - deutlich mehr als bei den anderen wichtigen europäischen Indizes, von den US-Börsen ganz zu schweigen. Für den 2025 bislang ebenfalls starken MDax der mittelgrossen deutschen Unternehmen ging es am Dienstag letztlich um 1,05 Prozent auf 30.548,82 Punkte nach unten.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor hingegen nur 0,11 Prozent. Ähnlich sah es beim Schweizer SMI aus, während der britische FTSE 100 etwas zulegte. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial notierte zum europäischen Handelsende denkbar knapp und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 moderat in positivem Terrain.
«Knackpunkt in den Verhandlungen (zwischen den USA und China) dürfte der Umgang mit den sogenannten seltenen Erden werden», schrieb Marktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. 90 Prozent der begehrten Industriemetalle stammten aus China. Mit diesem Faustpfand könnte China US-Präsident Donald Trump «auflaufen lassen», was für die Aktienmärkte ein grosses Enttäuschungspotenzial berge.
Wie schon zum Wochenbeginn nahmen Anleger bei den gut gelaufenen Aktien aus der Rüstungsbranche Kursgewinne mit. Die Abschläge reichten von 5,8 Prozent bei Rheinmetall über 6,1 Prozent für Hensoldt bis zu 11,7 Prozent bei Renk . In einer Branchenstudie der kanadischen Bank RBC heisst es, die Stimmung gegenüber Rüstungswerten sei gegenwärtig durchwachsen. Die Bank of America strich bei Renk die Kaufempfehlung und stufte die Aktien gleich doppelt ab, was deren Kurs zusätzlich belastete.
Die Papiere der Deutschen Telekom litten mit minus 2,1 Prozent unter einem Bericht zu einer wichtigen Personalie bei der Tochter T-Mobile US . Deren Chef, Mike Sievert, könnte laut dem «Handelsblatt» seinen Posten noch vor Vertragsende 2028 aufgeben.
Die Aktien der Commerzbank verloren letztlich noch 0,9 Prozent. Bundeskanzler Friedrich Merz unterstützt das Geldhaus in seinem Widerstand gegen die Übernahmepläne der italienischen Konkurrentin Unicredit .
Die Anteile von Kontron zogen hingegen als einer der grössten Gewinner im Nebenwerte-Index SDax um 7,6 Prozent an. Der Technologiekonzern erhielt einen Auftrag von der tschechischen Bahn./gl/stw
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
(AWP)