Die Situation für Powell ist alles andere als einfach. Einerseits spricht vor allem eine nach wie vor zu hohe Inflation in den USA eher gegen sinkende Zinsen. Andererseits steht der Fed-Chef unter enormen Druck von US-Präsident Donald Trump, der vehement niedrigere Zinsen zur Ankurbelung der Wirtschaft fordert.

Die Landesbank Helaba wies auf hohe Erwartungen in puncto Zinssenkungen hin. So sei eine Verringerung um 0,25 Prozentpunkte im September durch die Fed an den Märkten bereits zu 85 Prozent eingepreist. Sollten in Jackson Hole Hinweise Powells auf einen solchen Schritt der Fed ausbleiben, dann bestehe an den Märkten ein entsprechender «Korrekturbedarf», so die Experten.

Der MDax schloss am Mittwoch mit einem Minus von 0,35 Prozent auf 30.877,87 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,20 Prozent nach.

Als weniger risikoreich geltende Aktien mit steten Erträgen waren im schwächeren Dax eher gefragt. Anteile des Konsumgüterherstellers Henkel stiegen um 1,6 Prozent, Deutsche Telekom gewannen 0,9 Prozent.

Im Rüstungssektor weiteten Rheinmetall und Renk die Vortagesverluste um 0,7 beziehungsweise 1,4 Prozent aus. Hensoldt legten dagegen leicht zu.

In den USA gerieten grosse Halbleitertitel wie Nvidia , Intel und AMD unter Druck. Das belastete hierzulande auch Infineon , die Aktien verloren 1,6 Prozent. Papiere des Zulieferers Aixtron gaben um 2,2 Prozent nach.

Die Titel des Düngerkonzerns K+S rutschten angesichts einer Absenkung um gleich zwei Investmentstufen von «Buy» auf «Sell» durch die Berenberg Bank um 4,3 Prozent ab.

Die europäischen Börsen ausserhalb der Eurozone schlugen sich zur Wochenmitte deutlich besser: Der Zürcher SMI gewann ein halbes Prozent. Der Londoner FTSE 100 legte noch stärker zu und erreichte ein Rekordhoch, angetrieben von Versorger- und Konsumaktien. In New York trat der Dow Jones Industrial auf der Stelle./bek/he

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---

(AWP)