Wie so oft kurz vor dem Jahresende blieben die meisten Marktakteure dem Geschehen fern. Das manifestierte sich auch in sehr dünnen Handelsumsätzen: Mit den 40 Dax-Titeln wurden auf dem Handelssystem Xetra insgesamt rund 1,7 Milliarden Euro umgesetzt - an normalen Börsentagen sind es mehr als doppelt so viel.
Der MDax der mittelgrossen Unternehmen stieg zur Wochenmitte um 0,79 Prozent auf 27 157,63 Zähler und schlug sich damit besser als der Dax.
Nach einem schwachen Börsenjahr 2022 ist das nun zu Ende gehende für Anleger wieder ein Erfolg. Um beachtliche gut 20 Prozent ist der Dax 2023 bislang gestiegen. Den Grossteil dieses Jahresgewinns fuhr der Index - angetrieben von einer sinkenden Inflation und der Hoffnung auf bald fallende Leitzinsen - Ende Oktober bis Mitte Dezember ein. Im Vorjahr hatten die Anleger dagegen einen Verlust von mehr als zwölf Prozent verkraften müssen.
Kursbewegende Impulse waren am Mittwoch rar. Im Dax legten die Aktien von Bayer um 2,3 Prozent zu. Nach einer Reihe von Niederlagen gewann der Agrarchemie- und Pharmakonzern einen Glyphosat-Rechtsstreit in den USA. Das sei, so sagte ein Händler, zwar ein «kleiner Lichtblick, aber die Geschichte ist längst nicht vorbei».
Siemens Energy legten als Spitzenreiter im Leitindex um 5,4 Prozent zu. Der Jahresverlust beläuft sich damit aber immer noch auf fast ein Drittel. Die Papiere profitierten wie andere Aktien aus dem Umfeld der Alternativen Energien von Grossaufträgen für Vestas . Der dänische Hersteller von Windkraftanlagen erhielt aus den USA und Australien Orders im Volumen von zusammen rund 1,2 Gigawatt Leistung. Das hellte die Stimmung für die Branche etwas auf. So gewannen die Anteile des Vestas-Konkurrenten Nordex im MDax 4 Prozent.
Hapag-Lloyd büssten gut 8 Prozent ein, nachdem sich der Aktienkurs seit Mitte Dezember um rund 40 Prozent erholt hatte. Steigende Frachtraten wegen der Angriffe von Huthi-Rebellen im Roten Meer hatten für Kursgewinne gesorgt, nun aber strichen Anleger Gewinne ein. Der Wettbewerber A.P. Moller-Maersk gab bekannt, bald wieder Schiffe durchs Rote Meer fahren zu lassen.
Der europäische Leitindex EuroStoxx schloss 0,15 Prozent höher auf 4528,38 Punkten. Der französische Cac 40 trat quasi auf der Stelle, während der britische FTSE 100 etwas fester schloss. In New York lag der Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss moderat höher.
Der Euro setzte die Rally zum US-Dollar fort und stieg auf den höchsten Stand seit Ende Juli. Zuletzt wurde er bei 1,1117 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs zuvor auf 1,1065 (Freitag: 1,1023) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9037 (0,9071) Euro.
Am Anleihemarkt fiel die Umlaufrendite von 1,99 Prozent am Freitag auf 1,96 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,03 Prozent auf 128,71 Punkte. Der Bund-Future gewann am Abend 0,60 Prozent auf 138,61 Punkte, er erreichte ein weiteres Kontrakthoch./bek/he
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
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