An den internationalen Börsen war die Tendenz uneinheitlich. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 endete 0,3 Prozent tiefer. Ausserhalb der Eurozone zeigte sich der Zürcher SMI stabil, während der Londoner Leitindex FTSE 100 um 0,4 Prozent zulegte. In New York sank der Dow Jones Industrial zuletzt um 0,3 Prozent.

Ob auf dem zuletzt eingeschlagenen Aufwärtskurs in den kommenden Tagen weitere Gewinne möglich sind, dürfte unter anderem von frischen US-Inflationsdaten abhängen, die am Dienstag anstehen. Grosse Bedeutung haben könnten sie mit Blick auf die Frage, ob die US-Notenbank Fed den Leitzins im September senken wird.

Zudem steht am Freitag eine wichtige Weichenstellung für den Ukraine-Krieg auf der Agenda. Dann will US-Präsident Donald Trump den russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska empfangen, um über eine mögliche Friedenslösung im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verhandeln.

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor sind die anhaltenden Zolldrohungen der USA. «Die Märkte werden wahrscheinlich die Zusicherung benötigen, dass China eine weitere 90-tägige Pause im Handelskrieg erreichen kann, da der aktuelle Aufschub am 12. August ausläuft», hiess es von Experten der UBS. Denn es bestehe die Gefahr, dass China auch mit neuen Zöllen konfrontiert werde, sofern das Land weiterhin russisches Öl kaufe.

Vor dem geopolitischen Hintergrund gerieten die Aktien von Rüstungskonzernen unter Druck, allen voran die 4,6 Prozent niedrigeren Rheinmetall -Titel. Bei den auch 2025 nochmals sehr stark gelaufenen Sektorwerten machten Anleger vor dem Trump-Putin-Gipfel also weiter Kasse. Der Rheinmetall-Kurs erreichte den tiefsten Stand seit Anfang Mai, auch wenn das Jahresplus noch immer mehr als 150 Prozent beträgt.

Auch andere Werte fielen, in die zuletzt Rüstungsfantasie gekommen war. Dies betraf zum Beispiel den Motorenbauer Deutz mit einem Abschlag von 2,9 Prozent. Salzgitter verloren 3,5 Prozent, nachdem im Juli eine Zulassung für Panzerstahl durch die Bundeswehr zeitweise den Kurs beflügelt hatte. Der Stahlkonzern bestätigte zu Wochenbeginn mit seinen finalen Zahlen die Eckdaten und die im Juli gesenkten Jahresziele.

Endgültige Resultate gab es ausserdem vom Finanzdienstleister Hypoport , dessen Kurs nach freundlichem Start mit 7,7 Prozent ins Minus und auf den tiefsten Stand seit April absackte. Das Unternehmen hatte bereits Ende Juli vorläufige Zahlen vorgelegt. Diese hatten den vor einem Monat begonnenen Abwärtstrend zuletzt nochmals verschärft.

Im Dax setzten sich die Anteile der Commerzbank mit einem Plus von 3,9 Prozent an die Spitze. Mit einer Steigerung um mehr als 125 Prozent sind sie im laufenden Jahr nach Rheinmetall der zweitbeste Wert im deutschen Leitindex.

Die Anteile der Beteiligungsgesellschaft Mutares legten im SDax am Tag vor der Zahlenvorlage um 6,3 Prozent zu. Das Unternehmen erwirbt das Kranegeschäft vom Nutzfahrzeugzulieferer Jost , dessen Aktien um 1,0 Prozent nachgeben. Jost passte den Ausblick an, der sich nur noch auf die fortgeführten Geschäfte bezieht./edh/he

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

(AWP)