So hatte der deutsche Leitindex gleich zum Handelsstart am Montag wieder die runde Marke von 24.000 Punkten übersprungen. Damit machte er den Rückschlag vom Freitag wett und notierte nur gut 100 Zähler unter seinem Rekord von Mitte der vergangenen Woche bei 24.152 Einheiten. Zum Handelsende verbuchte der Dax ein Plus von 1,68 Prozent auf 24.027,65 Punkte. Für den MDax der mittelgrossen Unternehmen ging es um 1,66 Prozent auf 30.390,05 Zähler hoch.
Das Eurozonen-Leitbarometer EuroStoxx 50 legte um 1,30 Prozent auf 5.395,33 Punkte zu. Die Aktienmärkte in Grossbritannien und den Vereinigten Staaten blieben am Montag feiertagsbedingt geschlossen. Entsprechend ruhig verlief das Marktgeschehen.
«Die nach Trumps Pfeife tanzende Börse folgt einem inzwischen vertrauten Ablauf: Zuerst eine Drohung, dann ein Rücksetzer, unmittelbar gefolgt von einem schnellen Wiedereinstieg spekulativer Anleger in der Erwartung eines Einlenkens des US-Präsidenten», schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. «Diese Erwartung hat sich nun erneut bestätigt, weshalb sich das sogenannte 'Trump-Muster' für risikofreudige Investoren zunehmend als erfolgreiche Strategie erweist.» Die US-Indizes hatten - ähnlich wie die in Europa - schon am Freitag einen Teil ihrer ursprünglichen Kursabschläge aufgeholt.
Umbaupläne trieben die Aktien von Thyssenkrupp an der MDax-Spitze um 8,8 Prozent in die Höhe. Damit schlossen sie die Kurslücke von Mitte Mai, die damals nach schwachen Quartalszahlen entstanden war. Der Industriekonzern will nach der Verselbstständigung der Sparten Stahl und Marineschiffbau auch seine übrigen drei Geschäftsfelder eigenständig aufstellen. Mittelfristig soll eine strategische Konzernführungsgesellschaft mit eigenverantwortlichen Einheiten entstehen, hiess es. Die Massnahmen bestätigten den eingeschlagenen Transformationskurs von Thyssenkrupp und könnten mittelfristig Werte freisetzen, kommentierte Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank.
Einmal mehr gefragt waren auch Rüstungstitel: Rheinmetall im Dax sowie Hensoldt und Renk im MDax erreichten Rekordhöhen und stiegen am Ende des Tages zwischen 3,3 und 3,9 Prozent.
Als bester Wert im SDax der kleineren Börsentitel schlossen Vossloh 10 Prozent höher. Seit dem ersten gravierenden Zollschock von Anfang April haben sie nun schon um nicht ganz die Hälfte zugelegt. Die Analysten von Jefferies erhöhten am Montag ihr Kursziel für die Papiere des Eisenbahn-Infrastrukturkonzerns auf 85 Euro und begründeten dies unter anderem mit mittelfristig guten Projektaussichten./ajx/he
(AWP)