Die Aktien des mit Abstand wertvollsten deutschen Börsentitels SAP rutschten um 1,9 Prozent ins Minus. Die EU-Kommission leitete Ermittlungen wegen möglicher wettbewerbswidriger Praktiken gegen den Softwarekonzern ein. Die Walldorfer stehen im Verdacht, den Wettbewerb bei Wartungs- und Service-Dienstleistungen verzerrt zu haben, wie die Brüssler Behörde mitteilte.

Die Papiere des Technologiekonzerns Siemens fielen um 2,5 Prozent, jene der ehemaligen Konzerntöchter Siemens Energy und Siemens Healthineers büssten jeweils 4,3 Prozent an Wert ein. Bei Siemens Energy sprachen Marktakteure von Gewinnmitnahmen nach einem guten Lauf der Aktien des Energietechnik-Konzerns.

Die Titel von Siemens Healthineers litten unter Zollsorgen. Verwiesen wurde auf eine Mitteilung des US-Handelsministeriums, wonach seit Anfang September höhere Abgaben auf Importe bestimmter Medizinprodukte geprüft werden. Dies setzte den gesamten Medizintechniksektor unter Druck. So sackten die Titel von Carl Zeiss Meditec um 5,3 Prozent ab. Sartorius , Qiagen , Fresenius und Fresenius Medical Care verbuchten Verluste von bis zu 2,2 Prozent.

An der Dax-Spitze mit einem Kursanstieg von 1,6 Prozent standen die Papiere der Commerzbank im Zuge der tags zuvor angekündigten und nun beginnenden Aktienrückkäufe. Positive Impulse lieferte auch die Aussicht, dass die italienische Grossaktionärin Unicredit vielleicht bald eine Übernahmeofferte für das deutsche Geldhaus abgeben muss.

Eine Analysten-Hochstufung um gleich zwei Schritte lockte bei Rational die Anleger an. Nachdem die französische Investmentbank Exane BNP ihr Votum zum Positiven gedreht hatte, stiegen die Titel des Grossküchenausrüsters auf das höchste Niveau seit Anfang August und notierten zuletzt 2,4 Prozent im Plus.

Nach einem eingetrübten Ausblick von Evonik ging es für die Anteilsscheine des Spezialchemiekonzerns um 2,1 Prozent abwärts. Das Unternehmen hatte wegen schwächelnder Geschäfte sein Jahresziel für das operative Ergebnis gesenkt. Laut Jefferies-Analyst Chris Counihan ist die erhoffte Sommererholung ausgeblieben.

Zahlen und Ausblick von KWS Saat liessen die Papiere zuletzt um 2,7 Prozent fallen. Der Saatguthersteller verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr wegen sinkender Anbauflächen einen Umsatz auf Vorjahresniveau und einen Ergebnisrückgang (Ebitda) von gut 13 Prozent. Analyst Konstantin Wiechert von der Baader Bank monierte, dass die Ergebniskennziffern die Erwartungen klar verfehlt hätten./edh/jha/

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

(AWP)