So nahm der deutsche Leitindex am Mittwoch mit in der Spitze 15 983 Zählern wieder Kurs auf die runde Marke von 16 000 Punkten. Am Nachmittag liess der Schwung etwas nach, es reichte aber zuletzt noch für ein Plus von 0,79 Prozent auf 15 899,10 Punkte. Am Vortag war das Barometer noch unter wichtige Unterstützungen bis auf fast 15 700 Punkte gefallen - eigentlich ein Zeichen für eine charttechnische Eintrübung.

Der MDax der mittelgrossen Unternehmen stieg zur Wochenmitte um 0,89 Prozent auf 28 158,75 Punkte. Mit einem Plus von rund ein Prozent zeigte sich auch das Eurozonen-Leitbarometer EuroStoxx 50 wieder in besserer Verfassung.

Abermals schwache Konjunkturdaten aus China hinterliessen hierzulande kaum Spuren. So rutschte die chinesische Wirtschaft in die Deflation. Auf der einen Seite mindert das zwar den Inflationsdruck in westlichen Staaten, da in China viele Güter für den Export hergestellt werden. Ein länger andauernder Rückgang des allgemeinen Preisniveaus birgt aber grosse Risiken für die Wirtschaft eines Landes.

Die Anleger warten nun auf die US-Inflationsdaten, die am Donnerstag auf dem Programm stehen und Erkenntnisse darüber liefern dürften, ob die Hoffnungen auf eine Zinspause der US-Notenbank Fed im September berechtigt sind oder nicht. Am Mittwoch stehen keine Konjunkturdaten auf der Agenda. Unternehmensseitig richten sich die Blicke auf die Berichtssaison mit einigen Quartalszahlen aus dem Dax sowie einigen weiteren aus den Indizes hinter dem Leitindex.

Optimismus für den weiteren Geschäftsverlauf trieb die Papiere von Delivery Hero mit einem Plus von mehr als sechs Prozent an. Der Essenslieferdienst legte Quartalszahlen vor, erhöhte die Umsatzprognose für 2023 und bestätigte das Profitabilitätsziel.

Eine etwas vorsichtigere Haltung des Chemikalienhändlers Brenntag für den weiteren Jahresverlauf hinterliess keine negativen Spuren im Aktienkurs, im Gegenteil: Die Papiere gewannen 2,9 Prozent. Aussagen zur Kundennachfrage könnten positiv gewertet werden, sagte ein Händler.

Eine Gewinnwarnung des Diagnostikspezialisten und Labordienstleisters Qiagen überraschte die Anleger nicht mehr. Die Aktien gewannen drei Prozent. Qiagen sieht auch keinen Grund, die Mittelfristziele zu ändern.

Eon waren nach ihrem guten Vortag nun schwach mit minus 3,2 Prozent. Die Zahlen des Versorgers Eon hätten keine Überraschungen enthalten, hiess es von der Bank JPMorgan.

Die Aktien der RTL Group reagierten nochmals auf die gesenkte Jahresprognose vom Vortag und rutschten nach Analystenreaktionen um fast fünf Prozent ab. ProSiebenSat.1 verteuerten sich dagegen um gut vier Prozent, zu verdanken möglicherweise auch Eindeckungen durch Leerverkäufer.

Der Euro wurde zuletzt zu 1,0966 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,0944 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,51 Prozent am Vortag auf 2,49 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,05 Prozent auf 124,86 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,16 Prozent auf 132,88 Punkte./ajx/mis

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---