Der MDax der mittelgrossen börsennotierten Unternehmen legte um 0,16 Prozent auf 27 830,60 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 trat nahezu auf der Stelle.
Die restriktive Zinspolitik habe viele direkte und indirekte Auswirkungen auf die Realwirtschaft, die Preisdynamik und die Finanzmärkte, schrieb Marktexperte Andreas Lipkow. So sinke die Liquidität, was derzeit zu einigen Verwerfungen in der Immobilienbranche führe.
Der Fokus richtet sich nun auf das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed, das am Abend veröffentlicht wird. "Anlegerinnen und Anleger erhoffen sich daraus weitere Hinweise auf eine Zinspause bei der nächsten Sitzung im September", kommentierte Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.
Am Dax-Ende fielen die Aktien von Bayer um 2,1 Prozent, nachdem die Privatbank Berenberg ihre Kaufempfehlung für die Papiere des Agrarchemie- und Pharmakonzerns gestrichen hatte. Der Geschäftszyklus sei inzwischen abwärts gerichtet, schrieb Berenberg-Analyst Sebastian Bray. So dürfte Bayer Probleme haben, in den kommenden zwei Jahren die Ergebnisse zu steigern, vor allem in der Agrarsparte.
Im MDax rutschten die Aktien von Telefonica Deutschland nach einem skeptischen Analystenkommentar der US-Bank JPMorgan auf ein Rekordtief und büssten zuletzt 1,1 Prozent ein. Der Experte Akhil Dattani schrieb, die von ihm seit langem kritisierten Roaming-Partnerschaften im deutschen Mobilfunkmarkt hätten potenziell schädliche Folgen für die Preisgestaltungsmacht im Sektor. Um diesen Risiken Rechnung zu tragen, habe er seine Prognosen für die Kapitalkosten der Anbieter erhöht und jene für die langfristigen Wachstumsraten reduziert. Für Telefonica Deutschland, die 1&1 als Roaming-Partner an Vodafone verliere, gingen die weitaus grössten Umsatzeinbussen einher.
Die Papiere von Encavis stabilisierten sich nach ihren jüngsten Verlusten und hatten im MDax mit plus 3,7 Prozent die Nase vorn. Trotz schwieriger Wetterbedingungen sei die Geschäftsentwicklung des Wind- und Solarparkbetreibers im zweiten Quartal solide gewesen, schrieb Analyst Thorsten Reigber von der DZ Bank. Die Jahresziele seien gut erreichbar und die mittel- bis langfristigen Aussichten seien sehr gut.
An der Spitze des Nebenwerteindex SDax zogen die Anteilsscheine von Dermapharm nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen um fast zehn Prozent an. Die Profitabilität sei im zweiten Quartal deutlich höher als erwartet ausgefallen, schrieb Experte Alexander Thiel vom Analysehaus Jefferies. Der Arzneimittelhersteller habe in seinem Kerngeschäft stark abgeschnitten.
Der Kurs des Euro notierte zuletzt bei 1,0913 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,0926 (Montag: 1,0930) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9152 (0,9149) Euro. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,71 Prozent am Vortag auf 2,67 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,18 Prozent auf 123,60 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,23 Prozent auf 130,98 Punkte zu./la/jha/
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---