In noch stärkerer Form präsentierte sich der MDax der mittelgrossen Unternehmen, der mit einem Zuwachs von 3,59 Prozent auf 24 922,65 Punkte den in den vergangenen zwei Monaten noch steiler gewordenen Abwärtstrend brechen konnte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,9 Prozent hoch. Analyst Christian Henke vom Broker IG sieht den Grundstein für eine November-Rally gelegt.

Die New Yorker Börsen hatten nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Vortag stark geschlossen und damit ihre Erholung ausgebaut. Am Donnerstag werden Wall Street und Nasdaq nochmals klar höher erwartet. Die Rendite auf zehnjährige US-Staatsanleihen ging merklich zurück, weshalb sich Investoren vom Aktienmarkt wieder etwas stärker angezogen fühlen.

Die Fed hatte zum zweiten Mal in Folge ihren Leitzins unverändert gelassen - allerdings auf dem höchsten Niveau seit mehr als 20 Jahren. Am Markt glauben nun viele, dass das Zinshoch erreicht ist. Die Frage nach Zinssenkungen stellt sich für Fed-Chef Jerome Powell derzeit aber noch nicht.

Bevor am Freitag zum Wochenausklang mit dem US-Arbeitsmarktbericht für Oktober nochmals besonders wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda stehen, gilt es am Donnerstag eine Vielzahl von Quartalszahlen zu verarbeiten. Aus dem Dax etwa berichtete der Krankenhausbetreiber und Medizinkonzern Fresenius , der optimistischer wurde für das Gesamtjahr. Die Aktien legten um sechseinhalb Prozent zu.

Vonovia setzten mit plus 4,4 Prozent ihren jüngsten Aufwärtstrend fort. Die Hoffnung, dass der Zinsgipfel erreicht sein könnte, treibt Immobilienwerte weiter an.

Siemens Energy setzten an der Dax-Spitze ihre Erholung vom Rekordtief fort mit einem Kursgewinn von sieben Prozent, womit sie innerhalb einer Woche schon wieder um rund 38 Prozent zugelegt haben.

Heidelberg Materials bestätigte das jüngst angehobene Gewinnziel. Die Aktien des Baustoffkonzerns gewannen 2,7 Prozent. Goldman-Sachs-Analyst Pierre de Fraguier sieht als Kurstreiber die Chance auf weitere Aktienrückkäufe angesichts der soliden Bilanz.

Pläne der Deutschen Telekom für Aktienrückkäufe und höhere Dividenden bescherten den Aktien ein Kursplus von 2,2 Prozent.

Mit gekappten Jahreszielen stand der Online-Modehändler Zalando im Fokus, dessen Aktien am Dax-Ende 5,2 Prozent verloren.

Kursgewinne von 7,4 Prozent verzeichneten im MDax die Titel der Lufthansa . Das vorgelegte Zahlenwerk der Airline sollte Anleger beruhigen, hiess es von der UBS.

Delivery Hero legten um 9,5 Prozent zu. Die Aktien des Essenslieferdienstes reagierten damit letztlich auch auf positiv aufgenommene Quartalszahlen des US-Lieferservices Doordash .

Mehr Zuversicht für das Gesamtjahr verbreitete PVA Tepla . Die Aktien des Spezialisten für Halbleiter- und Vakuumtechnologien regierten darauf im SDax der kleineren Werte mit einem Kurssprung von fast zwölf Prozent.

Der Euro profitierte von den beruhigenden Zinssignalen der Fed und notierte am Nachmittag bei 1,0663 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,0537 (Dienstag: 1,0619) Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,81 Prozent am Vortag auf 2,70 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,57 Prozent auf 124,28 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,39 Prozent auf 130,31 Punkte./ajx/men

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

(AWP)