Die Unsicherheit bleibe indes hoch, auch wenn derzeit noch Gelassenheit herrsche, sagte Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners. «Und solange unklar ist, ob der Konflikt zwischen Israel und dem Iran weiter eskalieren wird, wird das auch so bleiben.»

Ausserdem macht es die US-Notenbank Fed den Anlegern mit ihrer zunehmend vorsichtiger gewordenen Tonlage über künftige geldpolitische Lockerungen schwer. Erst am späten Dienstag hatte Fed-Chef Jerome Powell ein weiteres Mal die Hoffnung auf bald sinkende Zinsen gedämpft. Die Zweifel, ob es überhaupt noch zu einer Zinssenkung in der weltgrössten Volkswirtschaft kommen könnte, sind gewachsen. An den Märkten wird inzwischen mehrheitlich von nur noch maximal einer Zinssenkung dort in diesem Jahr ausgegangen. Entsprechend grosse Aufmerksamkeit dürfte dem Konjunkturbericht der Fed an diesem Abend, dem Beige Book, zukommen.

Unter den Einzelwerten stachen am deutschen Aktienmarkt die Papiere von Adidas an der Dax-Spitze mit plus 7,9 Prozent und Continental am Dax-Ende mit minus 5,3 Prozent hervor. Der Sportartikelhersteller wurde nach einem überraschend guten Start ins Jahr optimistischer für 2024. Analysten lobten die zunehmende Geschäftsdynamik. Einige hoben bereits ihre Gewinnschätzungen an und damit auch das Kursziel der Aktie, so etwa die Experten von JPMorgan und der UBS.

Continental dagegen bekam im ersten Quartal die Probleme in der Autozulieferung wieder stark zu spüren. Die entsprechende Sparte des Autozulieferers und Reifenherstellers rutschte deutlich stärker in die Verlustzone als von Experten erwartet. Goldman-Sachs-Analyst George Galliers senkte prompt sein Kursziel, ungeachtet dessen, dass Conti die Jahresziele bestätigte.

Infineon , Aixtron und Süss Microtec litten unter einem schwächer als erwarteten ersten Quartal von ASML . Auch der Ausblick des niederländischen Ausrüsters der Halbleiterindustrie auf das zweite Jahresviertel kam nicht gut am Markt an, wenngleich Analysten hinsichtlich der längerfristigen Geschäftsperspektiven optimistisch bleiben.

Die Aktien von Borussia Dortmund im SDax profitierten von der Rückkehr des Bundesligisten in den Kreis der europäischen Fussball-Elite. Erstmals seit elf Jahren zog der BVB wieder ins Halbfinale der Champions League ein. Angesichts eines Kursgewinns von 6,3 Prozent haben nun auch die Anleger etwas zum Feiern.

Ganz anders dagegen geht es den Aktionären von Varta . Das Papier war erneut Schlusslicht im SDax mit minus 4,8 Prozent. Seit dem Kurssturz am Freitag, als der Batteriehersteller erklärte, dass das eigene Umstrukturierungskonzept nicht mehr ausreicht, hat die Aktie nun inzwischen rund 45 Prozent eingebüsst./ck/mis

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

(AWP)