Die Daten vom US-Arbeitsmarkt im Oktober blieben etwas hinter den Erwartungen von Analysten zurück. Damit dürften die Anleger weiter darauf hoffen, dass der US-Zinsgipfel nach der Leitzinsentscheidung der Fed am Mittwoch erreicht sein könnte. Aktien-Anlagen gewinnen also im Vergleich zu festverzinslichen Papieren wieder an Attraktivität.
«Die Minderheit, die an die Zinserhöhungen der US-Notenbanken bisher noch keinen Haken gemacht hat, wird das wohl heute tun», kommentierte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners die Jobdaten. Die Dynamik am US-Arbeitsmarkt lasse nach. Gleichzeitig sei der Jobmarkt aber nicht so schwach, dass man sich unmittelbar Sorgen um den Zustand der US-Wirtschaft machen müsste, so Altmann.
Der tags zuvor schon besonders starke MDax der mittelgrossen Unternehmen legte auch am Freitag nochmals deutlicher zu als der Dax, er stand zuletzt 1,97 Prozent höher auf 25 216,19 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,5 Prozent.
Aus dem Dax standen am Freitag der Immobilienkonzern Vonovia und der Autobauer BMW mit Quartalszahlen im Blick. BMW erzielte im dritten Quartal mehr Umsatz und Gewinn im Tagesgeschäft als gedacht. Die Papiere verteuerten sich um 3,2 Prozent. Die Bayern hätten ein starkes Quartal hinter sich, lobten die Analysten der Bank JPMorgan.
Vonovia legten um 6,7 Prozent zu und setzten ihren positiven Trend der vergangenen Tage, getragen von der Hoffnung auf nachlassende Zinsbelastungen, fort. Das dritte Quartal habe den Erwartungen entsprochen, hiess es aus dem Handel. Bei dem geplanten Verkauf von Wohnungen kommt Vonovia voran.
Im SDax der kleineren Werte standen der Getränkeabfüllanlagen-Hersteller Krones und der Technologie-Konzern Kontron im Blick. Bei Krones lobten Händler wie Analysten die Auftragslage, die Aktien gewannen vier Prozent. Kontron kletterten nach einer Anhebung der Gewinnprognose auf Rekordhoch und gewannen zuletzt noch 4,9 Prozent.
Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers überprüft Kreisen zufolge sein Diagnostik-Geschäft. Dies könne zu einem Verkauf oder einer Abspaltung des In-Vitro-Bereichs führen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Aktien reagierten mit einem Plus von 2,7 Prozent.
Siemens Energy beschleunigten ihre Erholung nochmals, indem sie mehr als neun Prozent gewannen. Seit ihrem in der vergangenen Woche markierten Rekordtief haben sie inzwischen schon wieder um rund die Hälfte zugelegt.
Im europaweit nach Quartalszahlen von Swiss Re und Axa schwachen Versicherungssektor verzeichneten auch Munich Re , Hannover Rück und Allianz kräftige Kursverluste. Mit Abschlägen von bis zu zweieinhalb Prozent lagen sie im Dax auf den hinteren Plätzen.
Der Euro legte nach dem US-Jobbericht zu, die Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,0707 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,0661 (Mittwoch: 1,0537) Dollar festgelegt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,70 Prozent am Vortag auf 2,72 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,09 Prozent auf 124,17 Punkte nach. Der Bund-Future gewann 0,29 Prozent auf 130,37 Punkte./ajx/mis
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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