Eine Stunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial kaum verändert auf 42.767 Punkte. Der von Technologietiteln dominierte Auswahlindex Nasdaq 100 wird 0,2 Prozent höher bei 21.834 Punkten erwartet.

Die Märkte seien derzeit «etwas überkauft», sagte Ulrich Urbahn, Leiter Multi-Asset-Strategie und Research bei der Privatbank Berenberg. Allerdings erschienen die Kursrisiken begrenzt, da viele Anleger noch nicht vollständig investiert seien. «Sollte es zu einer Korrektur kommen, ist die Wahrscheinlichkeit eines grösseren Ausverkaufs diesmal geringer.»

Dazu passt die Nachricht, dass auch Kreditinvestoren riskante Wetten scheuen, bis mehr Klarheit über die US-Zollpolitik herrscht. Ein Gradmesser für Preisschwankungen bei Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps), der sich auf nordamerikanische Unternehmen bezieht, fiel vergangene Woche um fast drei Viertel und näherte sich damit seinem niedrigsten Stand seit Beginn entsprechender Aufzeichnungen.

China und die USA verhandeln nach Angaben chinesischer Staatsmedien am Dienstag in London weiter, um ihren Handelsstreit zu beenden. Vertreter der beiden grössten Volkswirtschaften der Welt hatten sich am Montag im Lancaster House in der britischen Hauptstadt getroffen. Dabei waren unter anderem US-Finanzminister Scott Bessent und Handelsminister Howard Lutnick sowie Chinas Vize-Ministerpräsident He Lifeng und Handelsminister Wang Wentao.

Unter den Einzelwerten stach am Dienstag vorbörslich der Elektroautobauer Tesla mit einem Plus von 2,1 Prozent heraus. Damit würden die Aktien ihre Erholung von dem 14-prozentigen Kursrutsch fortsetzen, den ihnen der eskalierte Streit zwischen US-Präsident Donald Trump und Tesla-Chef Elon Musk eingebrockt hatte.

Die Anteile von Impfstoffherstellern zeigten keine klare Reaktion auf die Nachricht, dass US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy das gesamte Impfgremium der US-Gesundheitsbehörde CDC aufgelöst hat. Während es für die in New York gelisteten Titel der Mainzer Biontech um 1,2 Prozent bergauf ging, verloren Moderna 0,6 Prozent.

Wenig beeindruckt zeigten sich die Papiere von T-Mobile US von einem möglichen vorzeitigen Abgang des Chefs Mike Sievert: Sie zogen um 0,4 Prozent an. Dabei dürfte ein solcher Schritt bei den Investoren nicht auf grosse Gegenliebe stossen, schrieb Laurent Yoon vom US-Analysehaus Bernstein Research. Denn Sievert habe bei der Mobilfunktochter der Deutschen Telekom eine Erfolgsgeschichte geschrieben.

Nach Handelsbeginn könnten noch Auslieferungszahlen des Flugzeugbauers Boeing für den Mai für Kursbewegung sorgen. Die Aktien notierten vor dem Handelsstart 0,4 Prozent im Plus./gl/jha/

(AWP)