Eine Stunde vor dem Börsenstart taxierte IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,2 Prozent höher auf 42.266 Punkte. Den von Technologiewerten dominierten Auswahlindex Nasdaq 100 sieht der Broker ebenfalls 0,2 höher bei 21.764 Punkten. Schwankungen, die es an den Europa-Börsen zunächst mit Kursverlusten am Donnerstag und einer Erholung am Freitag gab, werden damit im US-Handel aufgewogen.
Spekulationen, dass die USA kurz davor stehen, sich an den israelischen Angriffen auf den Iran zu beteiligen, wurden mittlerweile eingedämmt. US-Präsident Donald Trump will innerhalb von zwei Wochen eine Entscheidung treffen. Es gebe noch eine «beträchtliche Chance» für Verhandlungen.
Die israelische Luftwaffe hat im Iran nach eigenen Angaben erneut Ziele angegriffen und der Iran setzte seine Raketenangriffe nach Angaben des israelischen Militärs auch fort.
Strategen der Citigroup halten dennoch an ihrer generellen Übergewichtung von Aktien fest, da sie davon ausgehen, dass die Auswirkungen des Nahost-Krieges auf Risikoanlagen nur von kurzer Dauer sein werden.
Nach Angaben der DZ Bank hat die Zinsentscheidung der Fed an den internationalen Aktienmärkten «keine nennenswerten Spuren» hinterlassen. Diese sei ohne richtige Überraschungen geblieben, doch ohnehin sei es derzeit schwierig, «die militärische Auseinandersetzung zwischen Israel und dem Iran aus dem Fokus der marktseitigen Aufmerksamkeit zu verdrängen.» Bislang reagierten die internationalen Aktienmärkte alles in allem gelassen.
Auswirkungen auf den Handel könnte an diesem Freitag der Verfall von Futures und Optionen an den Terminmärkten haben. An diesen Terminen, die es viermal im Jahr gibt, können Aktien ohne wesentliche Nachrichten spürbar schwanken. Hinter diesen Schwankungen steht der Versuch von Marktteilnehmern, die Preise zu beeinflussen, bevor die Frist zur Verwirklichung der Derivategeschäfte abläuft.
Rohöl hat sich am Freitag nach den Signalen der US-Regierung gegen ein schnelles militärisches Eingreifen im Nahost-Krieg verbilligt. Die Aktien von Ölkonzernen könnten daher auf ihrem erhöhten Niveau konsolidieren. Chevron wurden am Mittwoch schon auf ihrem Hoch seit Anfang April ausgebremst und nun hält sich ihre Bewegung vorbörslich im Rahmen - genauso wie bei ExxonMobil .
Weitere Kursgewinne konnten Anleger vorbörslich mit der Aktie von Circle Internet erzielen, die seit ihrem Börsengang vor zwei Wochen zulegen. Mit einem Anstieg um 14 Prozent auf 228 Dollar hat sich der Kurs verglichen mit dem Ausgabepreis von 31 Dollar mehr als versiebenfacht. Die Aktie bildet dabei die Fantasie der Anleger für Stablecoins ab, für die der US-Senat zuletzt ein Gesetzespaket mit neuen Umgangsregeln verabschiedet hatte.
Auf einen Kurssprung von vorbörslich fast 30 Prozent können sich die Anleger des Baustoffhändlers GMS freuen. Um diesen bahnt sich nach einer Offerte des Milliardärs Brad Jacobs ein Bieterwettkampf an. Den Anstoss dazu gab am Freitag ein Kreise-Bericht im «Wall Street Journal», wonach der Baumarktriese Home Depot ein Gegenangebot gemacht haben soll. Dessen Aktien lagen vorbörslich mit 0,1 Prozent im Minus.
Ein weiterer hoher Gewinner waren die Aktien des Gebrauchtwagenhändlers Carmax , die mit einem Plus von zehn Prozent von einem überraschend hohen Quartalsgewinn profitierten.
Für den Kurs von Smith & Wesson ging es dagegen vorbörslich um 14 Prozent bergab, weil der Waffenhersteller enttäuschende Quartalsergebnisse vermeldete.
Titel des IT-Dienstleisters Accenture verloren fünf Prozent, nachdem Zahlen und Ausblick ein gemischtes Bild ergaben./tih/jha/
(AWP)