Damit droht dem Nasdaq 100 die zweite Korrekturwoche in Folge. Nach heftigen Kursverlusten von mehr als zwei Prozent am Vortag steuert er auf ein Wochenminus von mehr als anderthalb Prozent zu. Der Dow dürfte sich derweil weiter von seinem am Mittwoch erreichten Rekordhoch entfernen, gleichwohl auf Wochensicht aber noch ein moderates Plus einfahren.

«Die Euphorie über das Ende des Shutdowns in den USA ist vollständig verflogen, jetzt schwinden auch noch die Hoffnungen auf eine weitere Zinssenkung durch die US-Notenbank», kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Nach einigen zurückhaltenden Äusserungen von Fed-Mitgliedern sei die vom Markt eingepreiste Wahrscheinlichkeit für eine dritte Zinssenkung in diesem Jahr unter 50 Prozent gefallen. Dabei galten weiter sinkende Zinsen vor wenigen Wochen noch als ausgemachte Sache, betonte Molnar.

Besonders zinssensible Technologiewerte dürften vor diesem Hintergrund wenig gefragt bleiben. Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater beobachtete eine Rotation vom Tech-Sektor in defensive Sektoren. Aus Sicht der Experten von Index Radar wabere zudem erneut die Mahnung eines möglichen «KI-Platzen» durch die Märkte - also die Sorge, dass der Hype rund um Künstliche Intelligenz letztlich grösser sein könnte, als die daraus resultierenden Umsätze. Investoren würden deshalb derzeit Aktien mit Bewertungsfantasie meiden. Ausserdem warten sie auf Konjunkturdaten, die nach dem Ende des Shutdowns wieder veröffentlicht werden können.

Unter den Tech-Aktien stachen Applied Materials mit vorbörslichen Kursverlusten von 7,3 Prozent besonders ins Auge. Der Zulieferer für die Chipbranche musste schwächere Verkäufe im abgelaufenen Quartal hinnehmen und stellte einen weiteren Rückgang im laufenden Quartal in Aussicht. Eine Erholung der Nachfrage sieht Applied Materials erst in der zweiten Hälfte kommenden Jahres.

Für die Aktien von Warner Bros. Discovery ging es vor Börsenstart dagegen um 2,2 Prozent aufwärts. Wie das «Wall Street Journal» unter Berufung auf Insider berichtete, bereiten Paramount , Comcast und Netflix Angebote für den Medienkonzern vor. Zuletzt wurde am Markt bereits über eine Übernahme von Warner Bros. Discovery spekuliert./niw/jha/

(AWP)