Mit der vermeintlichen Ruhe am Aktienmarkt könnte es aber bereits am Mittwoch wieder vorbei sein, kommentierte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege von RoboMarkets: «Denn ganz gleich, wie die Inflationsdaten aus den USA dann ausfallen, das Potenzial an Zinssenkungsfantasie noch vor einigen Monaten werden auch sie nicht zurückbringen können.» Eine Zinswende in den USA rücke immer weiter nach hinten. Entsprechend steigen die Renditen am Anleihenmarkt, was die Wall Street weiterhin bremst.
«Die Zeit, in der sich der Aktienmarkt auf schnelle Hilfe der US-Notenbank Fed verlassen konnte, ist vorbei», schrieb Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Daher starte die Berichtssaison zur richtigen Zeit, am Freitag geht es mit den Bilanzen einiger grossen Banken los. «Wenn alles gut läuft, wird es in den USA das dritte Quartal in Folge geben mit Gewinnsteigerungen gegenüber dem Vorjahr», so Stanzl. Nun steige aber der Druck auf die Unternehmensgewinne, die mittlerweile ambitionierten Bewertungen an der Wall Street zu stützen.
Bei den Unternehmen steht Micron nach einem Bericht der «DigiTimes» im Blick. Der US-Chipkonzern will die Preise für bestimmte Speicherchips demnach stark anheben. Die Micron-Aktien stiegen im vorbörslichen Handel 0,7 Prozent. Der Zeitung zufolge bauen ausserdem Samsung und SK Hynix ihre Produktion für Speicherchips (DRAM) aus.
Die Papiere von Blackberry stiegen vorbörslich um 2,8 Prozent. Der kanadische Softwarehersteller und Vermarkter mobiler Kommunikationssysteme hatte eine Kooperation mit AMD rund um Robotersysteme für die Industrie angekündigt. Für die AMD-Aktien ging es vor dem Börsenstart moderat aufwärts.
Angesichts der eingetrübten Aussichten für den Elektroautomarkt in den USA stuften die Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs den Anbieter von Ladelösungen ChargePoint auf «Sell» ab. Die Aktien gaben vorbörslich um 3,2 Prozent nach. Auch für die Papiere des Konkurrenten Sensata rät Goldman nun zum Verkauf./niw/bek/nas
(AWP)