Anleger agieren vor wichtigen Ereignissen aus Wirtschaft und Politik vorsichtig. Zunächst warteten die Investoren auf frische Inflationsdaten am Dienstag, die grosse Bedeutung haben mit Blick auf die Frage, ob die Notenbank Fed den Leitzins im September senken wird. Weitere Anstiege der Gesamtinflationsrate wie auch der Kerninflationsrate ohne Energie und Lebensmittel würden erwartet, und darin dürfte sich auch der preistreibende Einfluss erhöhter Zölle niederschlagen, schrieben die Analysen der Landesbank Hessen-Thüringen, Helaba.
Am Freitag steht eine wichtige Weichenstellung für den Ukraine-Krieg auf der Agenda. Dann will US-Präsident Donald Trump den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Bundesstaat Alaska empfangen, um über eine mögliche Friedenslösung im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verhandeln.
Die Strategen der Bank Citigroup hoben derweil ihr Kursziel für den marktbreiten Index S&P 500 von 6.300 auf 6.600 Punkte an. Aktuell steht er bei gut 6.389 Punkten. Steuersenkungen dürften die negativen Auswirkungen der Zölle auf US-Unternehmen ausgleichen, hiess es.
Unter den Einzelwerten stehen Chiphersteller im Fokus. So wird die US-Regierung bei Verkäufen von KI-Chips der amerikanischen Konzerne Nvidia und AMD nach China laut Medienberichten einen Anteil von 15 Prozent kassieren. Von der Vereinbarung berichteten zunächst die «Financial Times» und danach auch grosse US-Medien. Im vorbörslichen US-Handel fielen AMD um mehr als ein Prozent, Nvidia gaben um 0,5 Prozent nach.
Micron hatte seine Prognose für den bereinigten Umsatz sowie den Gewinn im vierten Geschäftsquartal angehoben und auf «bessere Preise» für Schlüsselprodukte verwiesen. Die Anteilsscheine dieses US-Chipherstellers zogen vorbörslich um fünf Prozent an.
Aktien von Lithium-Produzenten wie Albemarle oder Sigma Lithium profitierten vorbörslich mit deutlichen Kurssprüngen von anziehenden Lithium-Preisen. Hintergrund ist die wohl vorübergehende Einstellung des Betriebs in einer grossen chinesischen Mine. Beobachter sehen darin einen Zusammenhang mit dem Plan Chinas, Überkapazitäten auf dem für die Batterieherstellung wichtigen Markt abzubauen. Es werde entsprechend spekuliert, dass bald auch andere Minen von vorübergehenden Schliessungen betroffen sein könnten./la/stk
(AWP)