Damit würde der von Techwerten dominierte Index das höchste Niveau seit Ende März erreichen. Die Verluste seit dem von US-Präsident Donald Trump Anfang April losgetretenen globalen Zollstreit wären wohl endgültig abgehakt. Die Wolken im Zuge des Handelskriegs hätten sich noch nicht aufgelöst, aber die Silberstreifen am Horizont würden sichtbarer, kommentierte Börsenexperte Stephen Innes vom Vermögensverwalter SPI Asset Management die Entwicklung.

Der Leitindex Dow Jones Industrial könnte am Donnerstag erstmals seit Anfang April wieder über die Marke von 41.000 Zähler klettern. Etwas darunter bei 40.942 Punkten erwartet der Broker IG ihn zum Start mit plus 0,67 Prozent. Allerdings hätte der Dow auch bei 41.000 Punkten die Anfang April entstandene Kurslücke noch nicht geschlossen.

Am Vortag hatten Dow und Nasdaq 100 ihre Verluste zum Handelsende noch aufgeholt und die jüngst positive Tendenz damit fortgesetzt. Wegen der Zoll-Turbulenzen war die Monatsbilanz im April für den Dow aber klar negativ, während sich der Nasdaq 100 noch ein moderates Plus sichern konnte.

Microsoft und Meta setzen nun mit ihren Quartalszahlen und Prognosen die Akzente, bevor am Abend nach dem US-Börsenschluss mit Apple und Amazon zwei weitere Tech-Konzerne aus der Riege der sogenannten Glorreichen Sieben die Bücher öffnen.

Für die Microsoft-Anteile ging es vorbörslich um rund 9 Prozent hoch. Künstliche Intelligenz (KI) und Cloud-Dienste schieben das Geschäft des Software-Konzerns kräftig an. Microsoft übertraf im vergangenen Quartal die Erwartungen von Analysten deutlich. Sorgen um Belastungen durch die US-Zollpolitik wurden zerstreut.

Ähnlich verhält es sich mit Meta. Mit dem Rückenwind eines boomenden Werbegeschäfts schraubt der Facebook-Konzern die Ausgaben für KI-Infrastruktur um weitere Milliarden in die Höhe. Auch Meta übertraf mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen. Vorbörslich gewannen die Papiere fast 7 Prozent.

Beim Chiphersteller Qualcomm sieht es hingegen weniger rosig aus. Die Papiere verloren vorbörslich 5,8 Prozent, nachdem der Konzern eine maue Umsatzprognose gab und damit Sorgen um eine Belastung der Nachfrage wegen der US-Zölle verstärkte.

Vorbörsliche Verluste von annähernd 5 Prozent verbuchten die Aktien des Pharmaherstellers Eli Lilly , der wegen Abschreibungen auf einen Zukauf seine Gewinnerwartung für das Gesamtjahr kappte.

Verunsicherte Kunden wegen der aktuellen Wirtschaftslage insbesondere in den USA belasten auch weiterhin McDonald's . Die Erlöse im ersten Quartal sanken noch etwas mehr als von Analysten erwartet. Die Aktien der Burgerkette verloren vorbörslich 1,3 Prozent.

Der Autobauer General Motors (GM) rechnet mit Belastungen in Milliardenhöhe durch die US-Zölle und kappte deshalb den Jahresausblick. Selbst nach den in dieser Woche beschlossenen Erleichterungen für eingeführte Autoteile dürften die Zölle den Konzern noch 4 bis 5 Milliarden US-Dollar kosten, hiess es. Die Aktien legten am Donnerstag vorbörslich dennoch um 3,9 Prozent zu, waren tags zuvor aber sehr schwach./ajx/jha/

(AWP)