Die Anleger setzten zunehmend darauf, dass die US-Notenbank Fed noch in diesem Monat mit Zinssenkungen beginnen wird, hiess es aus dem Handel. Trotz deutlicher Risse auf dem Arbeitsmarkt gingen die Anleger davon aus, dass die Wirtschaft noch robust genug sei, um die Unternehmensgewinne anzukurbeln.
«Dies ist eine günstige Kombination für die Aktienmärkte», sagte Anlagestrategin Marija Veitmane State Street Global Markets. «Wir glauben, dass die Nachfrage nach KI weiterhin stark ist und die Gewinne in diesem Bereich anhaltend stützen wird. Dies wird die Renditen in diesem Sektor - und damit die Gesamtperformance des Aktienmarktes - nach oben treiben, so Veitmane.»
Unter den «Magnificent 7», also den sieben bedeutendsten Technologiewerten, waren Tesla mit einem vorbörslichen Kursanstieg von 1,2 Prozent am stärksten gefragt. Am unteren Ende rangierten die Papiere von Meta und Alphabet mit einem Plus von jeweils 0,2 Prozent.
Aus Unternehmenssicht stand ein Milliarden-Deal im Rohstoffsektor im Anlegerfokus: Der britisch-südafrikanische Bergbaukonzern Anglo American und der kanadische Kupferproduzent Teck Resources wollen sich zusammenschliessen. Gemeinsam bringen die beiden Konzerne rund 54 Milliarden US-Dollar auf die Börsenwaage. Nach Abschluss der Transaktion sollen die Anteilseigner von Anglo American etwa 62,4 Prozent und die Teck-Aktionäre etwa 37,6 Prozent am neuen Unternehmen Anglo Teck halten.
Aktienstratege Matt Britzman von Hargreaves Lansdown hob die in Aussicht gestellten jährlichen Kostensynergien und die avisierte Gewinnsteigerung positiv hervor. Den eigentlichen Mehrwert sieht er aber in den Wachstumschancen des künftigen Unternehmens. Für die Anleger von Anglo American versüsse die Sonderdividende das kurzfristige Bild. Die Anglo-Papiere stiegen in London zuletzt gut 10 Prozent. Für Teck ging es im vorbörslichen US-Handel um fast 19 Prozent nach oben.
Ein Milliardendeal mit Microsoft trieb die Aktien der Nebius Group vorbörslich um mehr als 52 Prozent nach oben. Zuvor hatte der niederländische Spezialist für Cloud-Infrastruktur bei KI-Anwendungen einen Auftrag des Software-Riesen Microsoft für die Lieferung von KI-Infrastruktur bekannt gegeben. Der gesamte Vertrag hat ein Volumen von 17,4 Milliarden US-Dollar bis 2031, wobei eine Aufstockung auf 19,4 Milliarden Dollar möglich ist. Die Microsoft-Titel verteuerten sich um 0,5 Prozent.
UnitedHealth legten vorbörslich um 3,6 Prozent zu, nachdem der Krankenversicherer sein Jahresziel für den bereinigten Gewinn (EPS) bestätigt hatte. UnitedHealth teilte zudem mit, dass die Zahl der Versicherten in den am höchsten bewerteten Medicare-Versicherungstarifen im Einklang mit den eigenen Prognosen liegen wird./edh/stk
(AWP)